Eine schwere Klatsche kassierte der SE Freising am Freitagabend beim SB Chiemgau Traunstein. Mit 0:4 verloren die schwachen Freisinger vor 710 Zuschauern. Die Abwehr, bisher das Paradestück des SEF, leistete sich böse Schnitzer und im Angriff lief in der 1. Halbzeit nichts zusammen. Chancen, die sich nach dem Wechsel ergaben, wurden leichtfertig vergeben. „Wir hätten noch die halbe Nacht weiterspielen können“, sagte später Trainer Alex Plabst, „und hätten kein Tor geschossen“.
Das Unglück nahm schon in den Anfangsminuten seinen Lauf. Es war keine eineinhalb Minuten gespielt, da ließ sich die Abwehr ausspielen, schaute zu, wie sich die Traunsteiner den Ball zuspielten, und Patrick Schön durfte nach einem Rückpass ungehindert einschieben. Im Gegenzug hatte der SEF die große Chance zum Ausgleich, als nach einer Ecke großes Durcheinander im Traunsteiner Strafraum herrschte, aber der SEF den Ball einfach nicht über die Torlinie brachte.
Wie einfach das geht, zeigten in der 8. Minute die Chiemgauer, die schon vor dem Spiel tönten, „Tabellenführer liegen uns“, da sie auch den SV Erlbach von der Spitze geschossen hatten. Ecke auf einen freien Mann (Maximilian Vogl), Kopfball, Tor, 2:0.
Die Freisinger hingegen ließen in der Folge jegliche Gefährlichkeit vermissen, liefen immer wieder ins Abseits. Andreas Hohlenburger traf einmal das Außennetz, Daniel Gaedke verpasste einmal eine Flanke. Das war’s. Traunstein hingegen nützte die Fehler des SEF gnadenlos aus. Nach einer Freisinger Ecke klärten die Platzherren mit einem Befreiungsschlag, Michael Schmid, der als einziger hinten geblieben war, verschätzte sich, wurde überlaufen und Mike Opera stand allein vor Torhüter Patrick Negele. 3:0. „Im Zweikampfverhalten, im Umschaltspiel, in der Passgenauigkeit, die Traunsteiner waren uns in allen Belangen überlegen“, sagte Plabst, „wir waren bei den Toren einfach nur Zuschauer“.
Nach dem Wechsel war der SEF besser, ließ aber alle Chancen liegen. In der 56. Minute brachte Hohlenburger den Ball von links nach innen. Erst verpassten die Freisinger allesamt, dann kam Florian Schmuckermeier zum Schuss, scheiterte aber am Torhüter. Plabst nahm nun den überforderten Schmid und den schwachen Gaedke vom Platz und stellte von einer Vierer- auf eine Dreierkette um. Viel änderte sich dadurch nicht. Der SEF spielte zu umständlich, die Traunsteiner fuhren immer wieder gefährliche Konter. Eine typische Szene in der 77. Minute. Nikolai Davydov hatte eine Riesenchance nach einem Zuspiel von Darius Amados, scheiterte aber am Torhüter. Die Traunsteiner schlugen umgehend den Ball nach vorne, einer lief rechts auf und davon, flankte nach innen. Dort stand Goran Divkovic völlig frei und schoss zum 4:0 ein. Danach hatte der SEF noch ein paar Chancen. Einmal verschoss Davydov, einmal schoss Amados den Torhüter an und dann war alles vorbei. „Es gibt so Spiele in einer Saison“, sagte Plabst, „die wünscht man sich nicht, aber da muss man durch“. Mit einer solchen Leistung jedenfalls könne man kein Spiel gewinnen, „jetzt müssen wir eben schauen, dass wir ganz schnell die Kurve kriegen“. Gelegenheit dazu ist am nächsten Freitag daheim gegen Töging.
Für den SEF im Einsatz: Patrick Negele, Osaro Aiteniora, Sebastian Hofmaier, Michael Schmid (66. Daniel Zanker), Andreas Schredl, Sebastian Thalhammer, Florian Bittner, Florian Schmuckermeier, Nikolai Davydov, Daniel Gaedke (66. Lukas Treffler), Andreas Hohlenburger (73. Darius Amados).