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Ein Wembleytor bescherte dem SEF am Sonntag beim SV Türkgücü Atanspor München ein 1:1. Ilker Yildiz hatte den Ball aus etwa 25 Metern aufs Tor geknallt, der Ball ging an die Latte und sprang herunter. Der Schiedsrichter wollte zunächst weiterspielen lassen, doch sein Linienrichter signalisierte Tor. Er hatte wohl auch die beste Sicht, von den Zuschauern konnte niemand erkennen, ob der Ball nun im Tor war oder auf der Linie. Yildiz allerdings war sich ganz sicher, „der Ball war drin“ und mit ihm jubelte danach die gesamte Freisinger Mannschaft.

Ansonsten war es am Sonntag ein interessantes Spiel mit wenig klaren Chancen. Das lag mit daran, dass die Freisinger auf die Defensive setzten, mit Andreas Hohlenburger nur eine einzige Sturmspitze aufgeboten hatten und ansonsten versuchten, über das stark besetzte Mittelfeld Druck auszuüben. Das klappte aber nur bedingt. In der 18. Minute schoss Burak Özdemir aus zehn Metern den Torwart an, in der 37. Minute tat es ihm Hohlenburger gleich. Aber auch die Türken verbreiteten wenig Gefahr. Die Freisinger Abwehr stand sicher. Einmal musste Dominik Schlerf einen abgefälschten Schuss halten, einmal schossen die Gastgeber knapp über den Kasten. Richtig gefährlich wurde es eigentlich nur in der 45. Minute, als einer der Türken aus 40 Metern (!) abzog und der stramme Schuss an die Freisinger Latte donnerte.

Nach dem Wechsel schoss erst Türkgücü knapp vorbei und nach einer Ecke zielte David Diranko über das Gehäuse. Ansonsten überzeugten die Freisinger vor allem durch ihre Kampfkraft, gelegentlich wurden auch Flanken nach innen geschlagen, meist von Hohlenburger, die aber keine Abnehmer fanden. In der 69. Minute kamen die Türken dann zu ihrer ersten echten Torchance in der 2. Halbzeit. Der Ball wurde zunächst aus dem Strafraum geköpft, kam jedoch zurück, ein Lupfer über einen Freisinger Abwehrspieler und Onur Kaya stand frei und schoss zur Führung ein. Kurz danach musste Schlerf noch einen guten Schuss parieren und in der 78. Minute hatte er das Glück auf seiner Seite, als er nach einem unübersichtlichen Getümmel im Strafraum den Ball doch noch zu fassen bekam. Die beste Freisinger Chance bis dahin hatte Hohlenburger, als er nach einer Ecke frei zum Kopfball kam und der Torwart in Zusammenarbeit mit einem Verteidiger auf der Linie das schon sicher geglaubte Tor verhindern konnte.

In der 82. Minute hatten die Türken dann die Riesenchance zum 2:0. Eine Ecke flog gefährlich herein, Schlerf blieb im Kasten und der eingewechselte Burkibar Cisse sprang um haaresbreite am Ball vorbei. Das hätte eigentlich ein Tor sein müssen. Fast im Gegenzug fiel das Wembleytor für den SEF und bald danach war Schluss.

Trainer Michael Schütz lobte seine Elf nach dem Spiel für ihren kämpferischen Einsatz, den er eine Woche zuvor in Kastl vermisst hatte. „Wir waren heute die schlechtere Mannschaft“, sagte er, „aber wir haben gut dagegengehalten und durch unseren Kampfgeist verdient einen Punkt mitgenommen“. Geärgert hat er sich vor allem über das Gegentor, das nach einer Kette von Fehlern zustande kam. „Wir laufen und rumpeln und zeigen dann Konzentrationsschwächen. Das müssen wir abstellen“, forderte er. Trotzdem war er insgesamt zufrieden, „Türkgücü ist spielerisch eine extrem starke Mannschaft“.

Ob Kampfgeist allein reicht, um auch gegen den VfB Hallbergmoos zu bestehen, wird sich zeigen. Das Landkreisderby am kommenden Mittwoch findet in der Savoyer Au statt und beginnt um 19.30 Uhr.

Für den SEF im Einsatz:

Dominik Schlerf, Osaro Aiteniora, Nelson Miller, Vitus Kirchberger, Sebastian Waas, David Diranko (79. Mehmet Cay), Ilker Yildiz, Christian Haas, Burak Özdemir (75. Nick Günaydin), Mesut Toprak (87. Sebastian Mihajlovic), Andreas Hohlenburger.