Die „alte“ Mannschaft des SE Freising bleibt im Amt. Bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend wurde Walter Zellner ebenso wiedergewählt wie sein Stellvertreter Clemens Rock und Schatzmeisterin Ute Friedetzky. Unzufrieden zeigte sich Zellner in seinem Jahresbericht vor allem mit der Tatsache, dass der neue Fußballplatz hinter der Tribüne, obwohl schon seit Jahren fertig gestellt, immer noch nicht bespielbar sei. Teilweise sei er zu nass, teilweise wachse kein Gras. Ein „leidiges Thema“ nannte das 3. Bürgermeister Hans Hölzl in seinem Grußwort. Er habe den Platz vor der Versammlung selbst inspiziert. Seiner Meinung nach bleibe nichts anderes übrig als die Tragschicht komplett ab- und neu aufzutragen. Hölzl: „Es ist ein Unding seit Jahren einen Platz zu haben und nicht drauf spielen zu können“. Weil der SEF in Erwartung des neuen Spielfelds das Nussergelände aufgegeben habe, müssten die Jugendmannschaften nun verstärkt auf Kunstrasen trainieren, ergänzte Fußball-Abteilungsleiter Georg Appel. Die Suche nach Schuldigen für die Misere bringe aber nichts, sagte er, „wir brauchen Lösungen“.

Zellner betonte auch noch einmal, dass der SEF im Zusammenhang mit dem Stadionumbau keine Forderungen gestellt habe, und wies die im Stadtrat geäußerten Vorwürfe zurück. Der SEF habe lediglich auf Nachfrage der Stadt Wünsche vorgebracht, die aber aus Kostengründen allesamt nicht berücksichtigt worden seien. Es würden lediglich das undichte Dach erneuert, der Brandschutz verbessert und Wasserleitungen ausgetauscht. Alles Selbstverständlichkeiten, für die die Stadt als Hausbesitzer zu sorgen habe. Einen Wunsch freilich, sagte Appel, könnte die Stadt leicht erfüllen. Unter dem Tribünendach seien drei bisher verschlossene und ungenützte Lehrer-Umkleidekabinen, die der SEF dringend für die Schiedsrichter benötige. Diese Kabinen nun wie vom Bauamt geplant, stillzulegen und in den Duschen das Wasser abzustellen, nannte er einen Schildbürgerstreich. Hölzl notierte sich den Fall.

Nicht einverstanden sei der SEF mit den Plänen zur Erweiterung des Minigolfplatzes durch einen Klettergarten auf Kosten der Parkplätze vor dem Sportheim, sagte Zellner, „wir brauchen die Parkplätze“. Auch der geplante Bau eines Kiosk, 50 Meter neben dem Sportheim, sei nicht zielführend, meinte er. Hölzl und Sportreferent Helmut Weinzierl gaben Entwarnung. Wegen des schlechten Untergrunds auf der Wiese in Richtung Großparkplatz sei das Vorhaben in der gewünschten Form derzeit ohnehin nicht realisierbar.

Als erfreulich bezeichnete es Zellner, dass die Eishalle – bis auf einige Restarbeiten – nun fertig gestellt sei und nannte es eine tolle Leistung des Fördervereins, sich mit einer Million Euro an den Baukosten beteiligt zu haben. Trotzdem gehöre dem SEF nichts, „wir sind nur Pächter“. Und hier sei es weniger schön, dass die Stadt die Pachtkosten verdoppelt habe und nun 84 Euro in der Stunde verlange. „Das tut den Eishockeyspielern sehr weh“, so Zellner, denn eine Verringerung der beantragten Eiszeit sei nicht möglich, 23,5 Stunden seien die „unterste Stufe“. Zudem müsse der SEF weiterhin „Fremdeiszeiten“ verkraften, weil die Stadt die Kosten für ein größeres Stromaggregat – etwa 100000 Euro – gescheut habe. Volksfestbetrieb und Eisaufbereitung könnten somit nicht gleichzeitig erfolgen, das Eis in der Halle stehe somit erst Ende September zur Verfügung. Eine neue Halle zu haben und trotzdem in Erding trainieren und dafür viel zahlen zu müssen, so Zellner, sei „nicht optimal“.

Ansonsten sei das Vereinsjahr gut verlaufen, sagte der Vorsitzende. Die Kasse sei ausgeglichen, die Zahl der Mitglieder auf 685 gestiegen. Gut voran gekommen sei man mit der Renovierung der Kellerräume im Vereinsheim. Insgesamt müsse man dafür 15000 Euro aufwenden. Im Detail nannte er die Erneuerung der Duschen und der Fenster, sowie den Umbau des Trikotraumes und den Einbau neuer Schränke. Den beteiligten Mitgliedern sprach er für die erbrachten Eigenleistungen seinen Dank aus.

Geehrt wurden zum Abschluss langjährige Mitglieder: Helmut Storck, Wolfgang Rottal (je 50 Jahre), Sepp Nusser (40), Günther Bikowski, Willi Wittmann (je 30) und Helmut Weinzierl (20).