Der SE Freising bleibt im Tabellenkeller der Landesliga Südost und hat am Samstag auch bei TuS Geretsried verloren. Nur mit 0:1, aber letztlich verdient, wenn man nicht in der Lage ist ein Tor zu schießen und nicht einmal einen Elfmeter verwandeln kann. Vom Tabellenletzten trennt die Freisinger jetzt nur noch ein einziger Punkt.

Erst das Positive: das SEF-Team ist bei großer Hitze viel gelaufen, hat tapfer gekämpft und nie aufgegeben. Das Negative: Es mangelt an einem geordneten Spielaufbau, im Mittelfeld werden die Bälle zu langsam weitergespielt, was zu unnötigen Zweikämpfe führt und in Strafraumnähe sind die Freisinger so harmlos wie ein Eichhörnchen.

Schon in der 11. Minute hätten die Geretsrieder in Führung gehen können, doch der Schuss von Johann Latanski landet am linken Pfosten. In der 16. Minute kommt dann auch einmal der SEF nach vorne, doch der Schuss von Sebastian Mihajlovic geht am Tor vorbei. Immerhin, es war ein Torschuss. Auf der Gegenseite muss Torhüter Manuel Wühr schon sein ganzes Können aufbieten, um einen Ball per Fuß gerade noch wegzuschlagen. In der 28. Minute fällt dann das Tor des Tages. Latanski kommt im linken Strafraum an den Ball, eigentlich ist alles zugestellt und Wühr macht sich vor ihm breit, doch dem Geretsrieder gelingt ein Zaubertor. Er lupft den Ball, gewollt oder ungewollt, so gekonnt über den Torhüter, dass dieser den Treffer nicht mehr verhindern kann. Ein glückliches, aber sehenswertes Tor. Noch einmal hatten die Platzherren eine Riesenchance, als im SEF-Strafraum großes Durcheinander herrscht und der Ball nur mit Glück und nach mehreren Versuchen weggeschlagen werden kann. Die Freisinger Angriffsbemühungen bleiben bis zur Pause harmlos.

Die Versuche, Andreas Hohlenburger hoch und weit anzuspielen, brachten in der Regel nichts ein. Doch in der 48. Minute kommt Hohlenburger am Elfmeterpunkt doch einmal an den Ball und wird gelegt. Der Pfiff des Schiedsrichters bleibt jedoch aus. Fast die gleiche Situation dann in der 65. Minute. Wieder wird Hohlenburger im Strafraum gelegt und diesmal gibt es den Elfmeter. Sebastian Mihajlovic tritt an, wählt die rechte Ecke, aber er schießt so schwach und unplatziert, dass der Geretsrieder Schlussmann keine Mühe hat, den Ball abzuwehren. Die größte Ausgleichschance ist dahin. Das Spiel wird auch in der Folge nicht besser, kaum Strafraumszenen, dafür umso mehr Zweikämpfe im Mittelfeld und viele Fouls. Torgefahr strahlen beide Mannschaften nicht aus, die Freisinger setzen weiter auf hohe und weite Bälle, die keinen Abnehmer finden. Geretsried tut nicht mehr, als die knappe Führung über die Zeit zu bringen. Lediglich kurz vor dem Ende muss Torhüter Wühr noch einmal einen Ball abwehren. Das war’s dann aber auch schon. Von den Spielanteilen her wäre ein Unentschieden eigentlich gerecht gewesen. Doch Geretsried war einfach cleverer.

Nach dem Spiel saßen die Freisinger stumm und geschlagen auf dem Rasen. Auch Trainer Michael Schütz zeigte sich fassungslos. Er hoffe nur, sagte er, dass es nicht 100 Jahre auf eine Seite hängt.

Für den SEF im Einsatz: Manuel Wühr, Philipp Urban, Mert Musa Kapar, Vitus Kirchberger, Osaro Aiteniora, Jonas Mayr (75. Thomas Auerweck), Ilker Yildiz, Sebastian Mihajlovic, Burak Özdemir (81. Mehmet Cay), Nick Günaydin (61. Florian Schmuckermeier), Andreas Hohlenburger.