Die Liste der Mitglieder, die bei der Jahreshauptversammlung des SE Freising für ihre langjährige Vereinstreue geehrt werden sollten, war lang. Gekommen davon war freilich nur eine kleine Schar. Allen voran Rudi Krömmer, der dem früheren FC Eintracht und heutigen SEF nun schon seit 60 Jahren angehört. Geehrt werden konnten auch Herbert Postl, Mitglied seit 50 Jahren, sowie fünf 20-Jährige: Wolfgang Reiter, Peter Reisch, Bernhard und Gerda Sittenauer sowie Georg Appel.

Ansonsten verlief die Jahreshauptversammlung ohne Neuwahlen in recht ruhigen Bahnen. Vorsitzender Walter Zellner berichtete über die Renovierungsarbeiten im Keller des Sportheims und die Anschaffung von Trikotschränken für die Fußballer sowie über die von Stadt durchgeführten Arbeiten am Stadiongebäude. Leider sei dabei von allem, was wünschenswert und notwendig gewesen sei, nur die geringste Version ausgeführt worden. Aber wenigstens sei es gelungen, die vorhandenen Lehrerumkleiden zu erhalten. Außerdem seien die Räume für die Abteilung Fitness und Gesundheit vergrößert und der Kioskbereich vom Regieraum getrennt worden. Erfreulich sei auch, dass der Nebenplatz hinter dem Stadion nun endlich genutzt werden könne.

Finanzielle Probleme habe die Eishockeyabteilung, sagte Zellner. Die Inbetriebnahme der Halle in der Luitpoldanlage sei zwar wunderbar, doch durch die Erhöhung der Nutzungsgebühren von 5000 auf 15000 Euro und höhere Stromkosten – der Vorsitzende sprach von 8000 bis 9000 Euro – habe die Abteilung massive Schwierigkeiten. Durch mehr Werbung in der Halle und einige Sommerevents werde man versuchen, das Minus auszugleichen. Außerdem liefen Verhandlungen mit der Stadt, um die wenigstens zu einem teilweisen Verzicht der Nutzungsgebühren zu bewegen. Seinem Wissen nach, so Zellner, liege die Angelegenheit mittlerweile beim Ältestenrat des Stadtrats. Eine Entscheidung werde Mitte Mai erwartet. Die Abteilung selbst tue ihr Möglichstes, habe die Beiträge auf über 300 Euro erhöht und verlange von den Spielern bis 23 Jahren neuerdings einen zusätzlichen Ausbildungsbeitrag von 90 Euro.

Der Hauptverein indes, so freuten sich Zellner und Schatzmeisterin Ute Friedetzky, habe das Geschäftsjahr 2015 mit einem Plus von 6376 Euro abgeschlossen. Das Geld soll den Rücklagen für Reparaturen am Sportheim – Strom, Heizung, Terrasse, Toiletten – zugeführt werden.

Die Zahl der Mitglieder betrage derzeit 642, so Zellner. Dabei gab er seiner Hoffnung Ausdruck, dass vor allem die Eishockeyabteilung Mitglieder zurückgewinnen könne, die wegen der langen Umbauarbeiten des Eisstadions den Verein verlassen hätten.

Was den sportlichen Bereich angeht, bedauerte Zellner noch einmal, dass die Fußballer ihre 2. Mannschaft abmelden mussten. Lobend erwähnte er das Training mit und für die Asylbewerber, für das Dieter Krinke, Matthäus Schwarz und Albert Müller verantwortlichen seien. Den Eishockeyspielern gratulierte er nach dem freiwilligen Rückzug in die Bezirksliga zum sofortigen Aufstieg in die Landesliga. Dank sagte Zellner letztendlich allen Funktionären, Trainern, Mitarbeitern, Helfern, Unterstützern und Eltern für ihre ehrenamtliche, zeitaufwendige und nicht immer einfache Arbeit im Verein. Zellner erinnerte auch noch einmal an den Tod von Charly May, „unserem 12. Mann“, dessen Urne immer noch nicht beigesetzt sei. Die Kosten dafür sowie für eine Gedenkfeier, würden jetzt die Fußballer der 1. Mannschaft und der Verein übernehmen.

Zellner mahnte auch noch einmal im Hinblick auf die anstehenden Neuwahlen im nächsten Jahr, dass dringend neue Mitarbeiter für die Vorstandschaft benötigt würden. Vor allem Schatzmeisterin Friedetzky müssen ersetzt werden, die auf keinen Fall weitermachen wolle. Leider werde es immer schwieriger Leute zu finden, die sich fest engagieren wollten, sagte er.

Im Vorfeld der Jahreshauptversammlung fanden bereits Abteilungsversammlungen statt. Die Berichte darüber wurden schriftlich vorgelegt. Ebenso der Kassenbericht, der 350000 Euro Einnahmen und 344000 Euro Ausgaben auswies. Die Revisoren hatten an der Kassenführung nichts zu beanstanden. Einstimmig bewilligt wurde schließlich noch der Beitritt des SEF zur Arbeitsgemeinschaft Lerchenfelder Vereine, die sich in erster Linie um die Organisation des Stadtteilfests kümmert.

Vertreter der Stadt waren diesmal nicht anwesend, sie hatten sich entschuldigt. Ein Grußwort sprach lediglich Florian Warmuth, der Kreisvorsitzende des BLSV.