Charly ist tot. Der große Fan des SE Freising. Seit Jahren war er bei jedem Heimspiel und jedem Auswärtsspiel dabei. Unermüdlich feuerte er seine Mannschaft an – „auf geht’s Freising, auf geht`s“. Manchmal mit, manchmal ohne Tröte, immer stand er hinter dem SEF-Team, auch und gerade wenn es manchmal nicht so gut lief. Der Mann im gelben SEF-Shirt mit den Unterschriften der Spieler und dem Aufdruck „12. Mann“ war in allen Stadien bekannt, das die Freisinger besuchten. Vor gut einem Jahr ließ er sich in die Pflicht nehmen und wurde Chef des Ordnungsdienstes. In seiner Jugendzeit spielte der Charly – der mit bürgerlichem Namen Karl May hieß, für den SSV Dachau-Ost und boxte für den ASV Dachau. So lautstark er seinen SEF anfeuerte, so leise und ungern erzählte er von sich und seinem Leben. Er war einfach immer da, immer präsent. Das musste reichen. Seit einigen Wochen kränkelte er ein wenig, litt sichtlich darunter, so viele Medikamente nehmen zu müssen. Trotzdem war er zuversichtlich, bald wieder richtig fit zu werden. Das Schicksal wollte das nicht. Am vergangenen Sonntag wurde der Charly tot in seiner Wohnung gefunden. Er ist nur 69 Jahre alt geworden.