Von den nicht immer leichten Verhandlungen und Gesprächen mit der Stadt Freising berichtete Vorsitzender Walter Zellner bei der Jahreshauptversammlung des SEF am Donnerstagabend. Positiv sei gewesen, dass letztendlich darauf verzichtet wurde, den Nebenplatz 2 hinter dem Stadion zu einem öffentlichen Bolzplatz zu machen. Negativ sei, dass die Stadt die Benutzungsgebühren für die Plätze in der Savoyer Au verdoppelt habe. „Irgendwer muss das ja zahlen“, sagte Zellner, bei rückläufigen Werbe- und Pachteinnahmen seien das nun mal die Mitglieder. Nicht einfach sei das, in Zeiten von Corona und hoher Inflation. Die Fußballer hätten deshalb bereits den Abteilungsbeitrag erhöht.

Kritik äußerte Zellner daran, wie viel Zeit die Stadt für bauliche Veränderungen brauche. Mitte November habe die Stadt angekündigt, die Kabinen und Duschen im Stadion zu erneuern. Sechs Wochen seien veranschlagt gewesen, Ende Mai sei mitgeteilt worden, dass die linke Hälfte fertig sei, nun arbeite man rechts weiter. Ähnlich sei das mit der Flutlichtanlage gewesen. Im Herbst des vergangenen Jahres habe man der Stadt gemeldet, dass fünf – mittlerweile sind es acht – Strahler ausgefallen seien. Geschehen sei nichts. Angeblich wolle man nun prüfen, ob es nicht besser sei, gleich eine neue Anlage zu bauen und auf LED umzusteigen. „Das ist schön“, sagte Zellner, aber bis dahin gingen mindestens zwei Jahre ins Land, „sollen wir so lange im Dunklen sitzen?“.

Die aktuelle Zahl der Mitglieder gab Geschäftsführer Reinhard Gmähle mit 637 an. Am 1. Januar 2021 seien es noch 659 gewesen. „Wir haben in den Coronazeiten vor allem Jugendliche verloren“, sagte er.

Schatzmeister Thomas Diller berichtete in seinem Kassenbericht, dass der Verein solide gewirtschaftet habe. „Aber über Rücklagen verfügen wir praktisch nicht“. Positiv wertete er, dass man dank Corona weniger Geld für Reisekosten ausgeben musste, und Walter Zellner ergänzte, dass der Verein sich mit größeren Investitionen zurückgehalten habe. Negativ auf die Kassenlage habe sich ausgewirkt, dass nun schon zweimal das Hallenmasters ausgefallen sei.

„Sehr zufrieden“ äußerte sich Fußball-Abteilungsleiter Frank Contu über den erreichten 5. Platz in der Landesliga Südost. Nachdem Alex Plabst als Trainer aufhören wollte, habe man mit Florian Bittner und Michael Schmid schnell Nachfolger gefunden. Die nächste Saison werde aber nicht leicht werden, sagte er, nachdem eine Reihe von Spielern den SEF verlassen hätten. Nikolai Davidov (Ismaning), Benedict Geuenich (Jetzendorf), Andi Manhart (Ziel unbekannt), Andreas Hohlenburger (Unterbruck), Robert Rohrhirsch (Garching) und zuletzt auch noch Osaro Aiteniora, der den Abwerbeversuchen des VfB Hallbergmoos nicht widerstehen konnte – Contu: „Wahrscheinlich ist die Luft in Hallbergmoos besser“ – hätten den Verein verlassen.

Nicht zufrieden sein könne man aktuell mit dem Abschneiden der Jugendmannschaften. „Da haben wir gerade einen Durchhänger“, so Contu, „wir haben schwer zu kämpfen, dass alle Mannschaften in der Bezirksliga bleiben“. Er sei jedoch guten Mutes, dass sich das bald ändere „und wir wieder zu einem Freisinger Aushängeschild werden“.

Die Eishockeyspieler hätten es sportlich geschafft, nicht aus der Landesliga abzusteigen, berichtete Abteilungsleiter Stefan Eder. Aber die Landesliga koste viel Geld, „Geld das wir nicht haben“. Deshalb könne man sich auch keine Tschechen leisten wie andere Vereine, gute Jugendspieler würden sofort von anderen Vereinen abgeworben. Aus diesem Grund habe man sich dazu entschlossen in der nächsten Saison freiwillig eine Klasse tiefer anzutreten und in der Bezirksliga zu spielen.

Nach wie vor müsse man die Saisonvorbereitung in fremden Stadien absolvieren, bedauerte Eder, weil der Strom zur Eisherstellung angeblich zu teuer sei. Da griff der Sportreferent der Stadt, Jürgen Mieskes, ein. Er habe dem OB vorgeschlagen, eine Photovoltaikanlage auf das Dach der Eishalle zu bauen, sagte er, sei aber damit noch nicht durchgedrungen.

Von einer erfreulichen Entwicklung der Stockschützenabteilung berichtet Helmut Stork. Man habe etliche neue Mitglieder gewonnen und das Heim sei renoviert worden. Die Zukunft des Vereins würden die Stockschützen aber nicht sein, „die sind alle schon mindestens 70 Jahre alt“.

Auch die altgedienten Mitglieder, die Vorsitzender Zellner ehrte, sind nicht mehr die Jüngsten. Für 50jährige Mitgliedschaft geehrt wurde Detlef Felber (Charlotte Weinberger fehlte entschuldigt), 40 Jahre im Verein sind Walter Lantenhammer, Walter Neumeier und Heinz Woldt, 20 Jahre sind es bei Horst Schlerf und schließlich wurden für zehn Jahre beim SEF noch Tina und Stefan Eder ausgezeichnet.