Der SEF hat wieder einen Fußball-Abteilungsleiter. Nachdem sich Nils Haack vor eineinhalb Jahren aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen verabschiedet hat, wurde bei der Abteilungsversammlung am Donnerstagabend der langjährige Jugendleiter Frank Contu einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt. Als Stellvertreter fungiert weiterhin Wolfgang Schick. Abteilungskassier bleibt Joe Gmähle, neuer Jugendleiter ist nun wie schon seit eineinhalb Jahren, aber nun auch offiziell, Manuel Esch, seine Stellvertreter sind Robert Gintenreiter und Harry Rossak.

Die vergangenen zwei Jahre zu bilanzieren überließ Vorsitzender und Versammlungsleiter Walter Zellner Dieter Krinke. Der sei zuletzt ohnehin so etwas wie Abteilungsleiter gewesen, habe die Kontakte zum Verband gehalten und habe – weil er das kann – an den vielen Videokonferenzen teilgenommen.

Krinke ging kurz auf das Hallenturnier 2020 und die Vorbereitung auf die Rückrunde der Saison ein, die nach zwei Spielen im März 2020 abrupt von Corona gestoppt wurde. Nach dem Ausfall von Haack habe sich dann glücklicherweise Trainer Alex Plabst bereiterklärt, auch das Amt des sportlichen Leiters zu übernehmen. „Einen neuen, leistungsstarken Kader zusammenzustellen, das hätte keiner von uns gekonnt“, sagte Krinke. Von August an habe dann die Vorbereitung begonnen und bis 17. Oktober habe man auch wieder Punktspiele bestritten. Dann sei wegen der hohen Inzidenzzahlen die Saison erneut unterbrochen worden, ein Training sei nicht möglich gewesen. Im März 2021 habe man sich dann wieder vorbereitet, ein paar Spiele absolviert, ehe dann im Mai die Saison 2019/2020 vom Verband endgültig abgebrochen worden sei.

In kürzester Zeit hätten die Trainer dann erneut eine neue Mannschaft zusammenstellen müssen, was nicht einfach gewesen sei. Denn viele Stammspieler hätten den Verein verlassen oder seien als Dauerverletzte nicht mehr zur Verfügung gestanden. Insgesamt habe man zwölf Spieler durch zwölf Neuzugänge ersetzen müssen. Das sei alles andere als leicht gewesen, sagte Krinke, denn neue Spieler zu holen sei ja auch eine Frage der Finanzen. Hinzu komme, dass anders als in früheren Jahren mit Felix Fischer nur ein Jugendspieler in den Landesliga-Kader nachrücken konnte. „Chapeau“, so Krinke, was Plabst und sein Stellvertreter Florian Bittner geleistet hätten. Der neuen Mannschaft bescheinigte er Charakterstärke, was man auch daran erkenne, dass sie auch in der 90. Minute noch Gas geben könne. Seinen besonderen Dank sagte Krinke allen, die mitgeholfen hätten diese trostlose Coronazeit zu überstehen. Er selbst werde zwar dem Verein weiterhin zur Verfügung stehen, aber nicht mehr auf dem Platz, was ihm immer viel Freude gemacht habe, „aber mit 68 muss jetzt Schluss sein“.

Auch Manuel Esch, seit eineinhalb Jahren kommissarischer Jugendleiter, beklagte sich darüber, dass „uns Corona so reingegrätscht sei“. Derzeit habe der SEF 180 Jugendliche, die in elf Mannschaften spielten, von der D- bis zur A-Jugend sei Freising in den Bezirksoberligen vertreten. Als seine Mission verstehe er, weiterhin Spieler für die Erste auszubilden, um Trainer Plabst künftig nicht nur einen, sondern eine Handvoll talentierter Jugendlicher schicken zu können. Dazu sei es notwendig, auch wieder Mannschaften in der Landesliga zu haben. Notwendig sei zudem, gute Trainer auszubilden und zu beschäftigen, „die auch menschlich zu uns passen“. Derzeit habe man sechs Lizenztrainer, so Esch. „Spieler aus dem Landkreis, die zu uns wollen, müssen sehen, dass ihnen beim SEF etwas geboten wird“. Seinen besonderen Dank sprach er Robert Gintenreiter aus, „der kümmert sich um alles, ohne den wären wir aufgeschmissen“. Sein Bedauern drückte Esch darüber aus, dass sich Volkmar Kleimann als stellvertretender Jugendleiter und Kleinfeldkoordinator zurückgezogen habe, „zum Glück bleibt er Trainer“.

Abteilungskassier Reinhard „Joe“ Gmähle berichtete von einem satten Minus in der Kasse, das sich in den vergangenen zwei Jahren angesammelt habe. „Wir haben wegen Corona keine Einnahmen mehr aus dem Spielbetrieb und dem Kiosk, das Hallenturnier sei weggefallen und auch die Werbeinnahmen seien rückläufig gewesen“, sagte er, „wir müssen uns nach der Decke strecken“. Nachdem bei den Ausgaben fast nichts mehr gespart werden könne, müsse man nun eben versuchen, die Einnahmen zu erhöhen.

Von seinem schwierigsten Jahr, seit er in Freising sei. berichtete Alex Plabst. Er listete die vielen Spieler auf, „die wir verloren haben“ und bedauerte, dass es heuer nur einer aus der Jugend in seinen Kader geschafft habe. „Wir sind derzeit in einem Überlebenskampf“, sagte er, sein Ziel sei „ein stabiler Mittelfeldplatz und fünf Mannschaften hinter uns zu lassen“. Den Fans des SEF könne er nur raten, aufhören davon zu träumen, „was in den letzten Jahren war“ und sich der Realität zu stellen. „Wir werden es schaffen“, sagte Plabst, „aber es wird nicht einfach sein“.

Nach den Neuwahlen sprach Vorsitzender Zellner seinen besonderen Dank Dieter Krinke aus, der viereinhalb Jahre lang die Trainer unterstützt habe und sich jetzt zurückziehe. Krinke sei ein wichtiges Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer gewesen, lobte Zellner, kündigte ein Geschenk des Vereins an und die Mannschaft setzte da gleich noch eins drauf.