Zumindest ein Unentschieden wäre gerecht gewesen, in diesem Landkreisderby, eigentlich sogar ein Sieg für den SEF. Aber Gerechtigkeit gibt es nicht im Fußball, es zählen nur die Tore und deshalb hat der VfB Hallbergmoos dieses Spiel mit 2:1 gewonnen. Die Freisinger waren die offensivere, ja die bessere Mannschaft, hatten Chancen zuhauf und schnürten die Hallbergmooser teilweise förmlich ein. Doch der Ball wollte nicht in das von Ferdinand Kozel vorzüglich gehütete VfB-Tor.
Schon in der 5. Minute schoss Nikolai Davydov gefährlich auf das Tor der Gastgeber und Kozel musste sein ganzes Können aufbieten. In der 7. Minute zog Domagoj Tiric aus 20 Metern ab und der Ball klatschte an die Latte. In der 13. Minute war es wieder Tiric, der an die Latte schoss. Der VfB stand mit dem Glück im Bunde. Doch dann in der 14. Minute ein klassischer Konter, ausgelöst durch einen Abspielfehler. Malcom Olwa erlief sich den Ball, zog rechts auf und davon, und obwohl vier Freisinger vor ihrem Torhüter standen, konnten sie seinen Torschuss nicht verhindern.
Die Freisinger blieben offensiv, einen Kopfball konnte Kozel nur mit Mühe abwehren. In der 23. Minute unterlief den Freisingern wieder so ein Abspielfehler, der zu einem Konter über Daniel Bauer und Olwa führte. Flanke nach innen, Thomas Edlböck ist zur Stelle und es steht 2:0. Der SEF machte auch danach das Spiel, war im Abschluss aber nicht konsequent genug.
Nach dem Wechsel klappte es zunächst besser. Tiric schnappt sich den Ball nach einem Fehlpass der Hallbergmooser, läuft auf den Torhüter zu, wird abgedrängt und legt zurück auf Florian Schmuckermeier. Und gegen dessen Schuss in der 53. Minute ist Kozel machtlos. Der SEF machte nun gehörig Druck, drängte auf den Ausgleich und hatte viele gute Chancen. Die Hallbergmooser hingegen kamen nur noch zu gelegentlichen Kontern. In der 67. Minute wieder eine Großchance. Davydov geht steil, flankt nach innen und der eingewechselte Florian Machl verpasst nur um Haaresbreite. In der 79. Minute steht Schmuckermeier allein vor Kozel und schießt den Torhüter an. Danach warf Freising alles nach vorne, minutenlang konnte sich der SEF den Ball im Strafraum zuspielen, der VfB sah nur zu. Aber es fehlte der Abschluss. Angriff auf Angriff rollte auf das Hallbergmooser Tor zu, die Chancen wurden aber teilweise recht überhastet vergeben. In der Nachspielzeit ging dann sogar Torhüter Patrick Negele mit nach vorne und hätte beinahe mit dem Kopf getroffen. Dann, unmittelbar vor dem Abpfiff, gab es noch einen Konter, den Tobias Krause mit einem Lattenschuss abschloss.
„In der 1. Halbzeit haben wir uns nicht belohnt und dann zwei dumme Fehler gemacht“, resümierte Alex Plabst nach dem Spiel. Was die Mentalität und den Charakter der Mannschaft anbelangt, war er jedoch mehr als zufrieden. „Wenn wir das wiederholen, sind in den restlichen Spielen vor der Winterpause noch einige Punkte drin“, sagte er. Die Hallbergmooser feierten sichtlich erleichtert ihren schmeichelhaften Sieg. Es sei ein Scheißspiel gewesen, hieß es, „aber wir haben alles gegeben und gewonnen“.
Für den SEF im Einsatz: Patrick Negele, Osaro Aiteniora, Michael Schmid, Andreas Schredl, Florian Härtel (83. Lukas Treffler), Jonas Mayr, Florian Bittner, Florian Schmuckermeier, Daniel Zanker (62. Daniel Gaedke), Domagoj Tiric (62. Florian Machl), Nikolai Davydov.