Es war ein hart erkämpfter Sieg, dieses 0:2 des SE Freising beim FC Unterföhring. Die Gastgeber gingen nämlich von Anfang an mit vollem Körpereinsatz zur Sache und sahen dafür fünf gelbe und zwei rote Karten. Die Freisinger wussten freilich mit ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit lange nichts anzufangen und agierten viel zu umständlich.
Trainer Alex Plabst hatte die Abwehr umgebaut, Michael Schmid rückte in die Innenverteidigung, Florian Bittner wechselte ins Mittelfeld. Die erste Chance für den SEF hatte Andreas Hohlenburger in der 5. Minute, als er alleine los zog, aber knapp vorbei zielte. In der 16. Minute deutete Unterföhring mit einem Schuss aus 20 Metern, der knapp über die Latte strich, so etwas wie Gefährlichkeit an. Eine Minute später die bis dahin größte Chance für den SEF. Pascal Preller hatte von links scharf in den Strafraum geflankt und Hohlenburger verpasste den Ball nur ganz knapp mit dem Kopf.
In der 23. Minute herrschte dann große Aufregung auf dem Platz. Erst reklamierten die Unterföhring vergeblich ein Handspiel eines Freisingers und im Anschluss ging Michael Marinkovic mit gestrecktem Fuß gegen Andreas Schredl vor und schickte ihn über die Außenlinie. Der Schiedsrichter zeigte ohne zu zögern die rote Karte. Danach wurde das Spiel recht hektisch. Die Freisinger hatten zwar einen Mann mehr auf dem Platz, konnten damit aber nichts anfangen. Ganz im Gegenteil, die Gastgeber waren nun sogar die stärkere Mannschaft.
Gleich nach dem Wechsel flankte Preller nach einem schönen Alleingang auf den gerade eingewechselten Daniel Gaedke, doch der scheiterte am Torhüter. In der 56. Minute konnte dann Torhüter Hrvacanin bei einem Gegenstoß der Platzherren gerade noch mit dem Fuß klären, ein Rückstand zu diesem Zeitpunkt wäre fatal gewesen. In der 66. Minute dann die Vorentscheidung. Der wieder einmal durchgebrochene Hohlenburger wurde im Strafraum regelrecht umgehauen und der Schiedsrichter gab Elfmeter. Der schon vorbelastete Luka Caporda erregte sich darüber so sehr, dass er mit Gelbrot vom Platz flog. Vier Minuten dauerte es, bis er das Spielfeld verlassen hatte und die Diskussionen mit dem Schiedsrichter beendet waren. Florian Bittner stand die ganze Zeit über am Elfmeterpunkt und traf schlussendlich auch zur Freisinger Führung ins Netz, wobei der Torhüter aber den Ball beinahe noch gehabt hätte.
Jetzt spielte der SEF gegen neun Leute, stellte sich aber weiter ungeschickt an. Immer wieder liefen die Angreifer ins Abseits, die Chancen, die sich nun zwangsläufig ergaben, wurden nicht genutzt. So vergab Gaedke nach einer Hohlenburger-Hereingabe, Hofmaier schoss nach einer Ecke knapp am Pfosten vorbei, der eingewechselte Nikolai Davydov vergab in aussichtsreicher Position und Gaedke rutschte knapp an einem Schuss von Hohlenburger vorbei. Die Unterföhringer verteidigten mit Mann und Maus und schlugen die Bälle nur noch hoch nach vorne. In der 88. Minute wurde dann Gaedke von Hohlenburger steil geschickt, lief allein auf den Torhüter zu und schob ihm den Ball durch die Beine zum 2:0 ins Netz.
In der ersten Viertelstunde sei man recht gut ins Spiel gekommen, sagte Trainer Plabst nach dem Abpfiff. Nach der roten Karte sei das Spiel hitziger und intensiver geworden. „Wir haben unsauber gespielt“, monierte er, und versäumt, das Spiel breit zu machen. „Die drei Punkte tun uns gut“, resümierte Plabst, „gut gespielt haben wir aber nicht“.
Für den SEF im Einsatz: Boris Hrvacanin, Osaro Aiteniora, Sebastian Hofmaier, Michael Schmid, Andreas Schredl, Sebastian Thalhammer, Florian Bittner, Robert Rohrhirsch (46. Daniel Gaedke), Domagoj Tiric, Pascal Preller (72. Nikolai Davydov), Andreas Hohlenburger (90. Jonas Mayr).