Es war ein glücklicher Sieg, ein mühsam erkämpfter und vielleicht nicht unbedingt verdienter Sieg. Aber dieses in letzter Minute heraus gespielte 4:3 des SEF gegen den ASCK Simbach bescherte den Freisingern die Tabellenführung in der Landesliga Südost. Die Partie des TSV Wasserburg gegen den ASV Dachau fiel nämlich den schlechten Platzverhältnissen zum Opfer und dadurch ist der SEF zumindest vorübergehend ganz oben gelandet.

Nein, es war kein gutes Spiel der Platzherren. Die vom Abstieg bedrohten Simbacher waren über weite Strecken reaktionsschneller, zweikampfstärker und hatten die gefährlicheren Torchancen. Zweimal lagen sie in Führung, doch die Freisinger steckten nie auf. Trainer Fabian Herrmann lobte dann am Ende auch die „überragende Moral“ seiner Truppe und räumte ein, ein wenig Glück gehabt zu haben.

Zunächst ging alles nach Plan. Andi Manhart schlug eine Ecke herein, die Simbacher konnten nicht klären, Andreas Schredl versuchte einen Fallrückzieher und irgendwie landete der Ball bei Florian Schmuckermeier, der in der 4. Minute zum 1:0 einschoss. Der SEF hatte dann in der Folge zwar mehr vom Spiel, doch Simbach war bei seinen Gegenstößen brandgefährlich. Auch, weil Freisings Abwehr nicht immer sattelfest war. Das zeigte sich bereits in der 10. Minute, als ein Simbacher aus zwei Metern frei zum Kopfball kam. Doch Torhüter Stefan Wachenheim konnte abwehren. In der 24. Minute landete ein Konter am Außennetz und in der 25. Minute war Michael Spielbauer sträflich frei und konnte nach einer Ecke das 1:1 erzielen.

Im Mittelfeld und im Angriff agierten die Freisinger viel zu umständlich, verloren zu viele Bälle und die Schüsse auf das Tor der Gäste waren meist harmlos. Und hinten wurde gepatzt. Kurz vor der Pause vertändelte ein Freisinger im Strafraum den Ball und Christoph Behr hatte keine Mühe zum 1:2 einzuschieben.

Nach der Pause hatte Andreas Hohlenburger in der 53. Minute die Chance zum Ausgleich, konnte eine schöne Flanke aber nicht verwerten. Zwei Minuten später wurde er dann von Schmuckermeier steil angespielt, schüttelte seinen Verteidiger ab, spielte den Torhüter aus und markierte den Ausgleich. Fast im Gegenzug schossen die Simbacher ans Außennetz und in der 57. Minute war es wieder ein Eckball, der die SEF-Abwehr vor Probleme stellte. Der Ball wurde nicht aus der Gefahrenzone gebracht und wieder war es Behr, der per Kopf das 2:3 erzielte. In der 60. Minute flankte Hohlenburger von rechts in den Strafraum, wo mit Nureddin El Sayer der kleinste Freisinger lauerte und einköpfte – 3:3. Danach vergab Manhart zwei Großchancen und auf Freisinger Seite verhinderten Wachenheim und das Glück die erneute Führung für die Gäste. In der 85. Minute trafen die Simbacher dann die Latte der Freisinger. Wieder Glück gehabt. Dann, als das Spiel gelaufen schien, warfen die Freisinger noch einmal alles nach vorne. El Sayed flankte von rechts, Miguel Fantl köpfte. Der Torhüter konnte zunächst abwehren, aber gegen den Nachschuss von Sebastian Thalhammer in der 92. Minute war er machtlos. Die Freude war groß, es wurde ausgiebig gefeiert und Herrmann, der diesmal das SEF-Team betreute, sprach aus, was sich die Zuschauer allesamt dachten: „Wir werden uns steigern müssen, wenn wir da oben bleiben wollen.“ Aber am Samstag  zählten nur der Sieg und die drei Punkte.

Für den SEF im Einsatz: Stefan Wachenheim, Andreas Schredl, Jonas Mayr, Michael Schmidl, Dominik Schleicher (51. Vitus Kirchberger), Sebastian Thalhammer, Florian Schmuckermeier (88. Miguel Fantl), Domagoj Tiric, Didier Nguelefack (51. Nureddin El Sayed), Andi Manhart, Andreas Hohlenburger.