Freising – Ein kleines Fünkchen Hoffnung klimmt noch in den Reihen des SEF. Wunder gibt es immer wieder, hieß es, im Fußball ist alles möglich. Ja, schon. Aber nach der 2:4-Niederlage der Freisinger vor 650 Zuschauern in der Savoyer Au glauben wohl nur noch Berufsoptimisten, dass dieser Rückstand am Samstag in Laufen (18 Uhr) noch aufgeholt werden könnte. Die Traum vom Aufstieg in die Bayernliga ist wohl schon am Mittwochabend zerplatzt. Die Freisinger müssten schließlich das Rückspiel am Samstag 3:0 gewinnen, um doch noch weiterzukommen. Die Art und Weise, wie die Gäste ihren Sieg herausspielten, macht allerdings wenig Hoffnung.  „Die haben uns nach allen Regeln der Kunst abgezockt“, sagte Trainer Alex Plabst nach dem Spiel über die Kirchanschöringer, „die haben uns mitspielen lassen und eiskalt ihre Chancen genutzt“. So war es.

Der SEF hatte rein optisch gesehen mehr vom Spiel, agierte aber zu umständlich, war im Angriff meist zu harmlos und verlor viele Zweikämpfe. In der 24. Minute wurde Jonas Mayr im Mittelfeld vermeintlich gefoult, der Schiedsrichter aber ließ weiterspielen, ein schneller Pass und Tobias Schild konnte aus acht Metern einschießen. In der 34. Minute kam eine weite Flanke von rechts, der Ball flog über die Abwehr hinweg und Florian Hofmann stand völlig frei. Es stand 2:0. Die Gäste hatten aus zwei Chancen zwei Tore gemacht.

Nach der Pause waren die Freisinger zwar weiter bemüht, doch der Bayernligist war viel gefährlicher und der SEF hatte es Torhüter Stefan Wachenheim zu verdanken, dass zunächst keine weiteren Tore fielen. In der 58. Minute war es dann aber um die Freisinger geschehen. Die Abwehr stopselte herum, versuchte viermal den Ball wegzuschlagen, schaffte es nicht und schließlich konnte ein Kirchanschöringer einschießen. Der SEF spielte weiter nach vorne, Trainer Plabst wechselte weitere Offensivkräfte ein und sein Team kam durchaus zu Chancen. Aber die wurden allesamt vergeben, auch weil der Torwart der Gäste eine ausgezeichnete Leistung zeigte und einen Schuss von Florian Schmuckermeier aus dem Kreuzeck fischen konnte. Die Gäste waren bei ihren Kontern wesentlich gefährlicher und die SEF-Abwehr, mit Ausnahme von Wachenheim, machte es ihnen leicht. Etwa in der 70. Minute, als Albert Eder nach einer Ecke ungehindert zum 0:4 einköpfen konnte.

Aber der SEF steckte nicht auf. In der 80. Minute beförderte Burak Özdemir eine Ecke nach innen, Sebastian Thalhammer war mit dem Kopf zur Stelle und es stand nur noch 1:4. Die Freisinger stürmten weiter, schossen aus allen Lagen und in der 87. Minute klappte dann das alte Erfolgsrezept. Özdemir schickte Andreas Hohlenburger in die Gasse und der markierte das 2:4. Und dabei blieb es, weil auch das nahende Gewitter und ein damit verbundener Spielabbruch zu spät kam.

„Wir brauchen ein Wunder“, sagte Abteilungsleiter Georg Appel nach dem Spiel, „aber Wunder gibt es immer wieder“. SEF-Vorsitzender Walter Zellner dachte wohl so ähnlich. Auf zehn Prozent tippte er die Chancen seiner Mannschaft im Rückspiel. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Für den SEF im Einsatz: Stefan Wachenheim, Osaro Aiteniora (70. Andi Manhart), Ilker Yildiz, Michael Schmid, Andreas Schredl, Sebastian Thalhammer, Jonas Mayr (57. Florian Schmuckermeier), Burak Özdemir, Mesut Toprak, James Joseph, Andreas Hohlenburger.