Aus Münchner Merkur/Freisinger Tagblatt vom 16. August

 Von Peter Spanrad

Landesliga: Der SE Freising kassiert schon wieder vier Stück und wartet weiter auf den unbedingt notwendigen, ersten Heimsieg

Freising – Den Schwung aus dem Kantersieg in Pullach konnte der SE Freising im Heimspiel gegen den SV Bruckmühl nicht mitnehmen. Die SEF-Hintermannschaft leistete sich zu viele Fehler. Bruckmühl hatte deshalb keine Mühe beim 4:2-Sieg. „Das war ein Rückschritt. Wir sind wieder da, wo wir am Saisonanfang gestanden sind“, war SEF-Trainer Florian Bittner nach der Pleite sichtlich angefressen.

Während sich die siegreichen Bruckmühler (zweiter Saisonerfolg) zusammen mit ihren Fans zum Siegerfoto auf dem Fußballfeld versammelten, besprachen sich Bittner und sein Co-Trainer Michael Schmid weit ab vom Geschehen mehrere Minuten lang. Auf die Frage, ob das schon die erste wichtige Spielanalyse gewesen sei, stellte Bittner ganz nüchtern fest: „Da braucht es keine eingehende Analyse. Das Totalversagen unserer Viererkette hat jeder gesehen. Die Fehler, die sie sich leistete, waren eine Katastrophe.“

Die Bruckmühler, ähnlich schwach in die Saison gestartet wie die Freisinger, schalteten vom Anpfiff weg den Turbo ein. Schnelles Umschalten und intelligente Pässe auf die Flügel stellten die SEF-Defensive immer wieder vor erhebliche Probleme. Keeper Jonas Trost stand im Mittelpunkt. Das 0:1 (10.) durch Maximilian Gürtler war bei der unorganisierten Defensive vorhersehbar. Gürtler hatte keine Mühe, aus zehn Meter einzunetzen.

Das 0:2 war fast eine Kopie. Daniel Kobl ließ Trost keine Chance. Erster Lichtblick auf SEF-Seite: Florian Schmuckermeiers Distanzschuss (19.). Aufatmen bei den Lerchenfeldern, als Bittner nach einer Ecke aus halblinker Position den Ball zum 1:2 ins Tor donnerte. Der Treffer sorgte freilich nicht für mehr Stabilität. Bruckmühl nutzte erneut die chaotische Zuordnung in der SEF-Viererkette. Trost konnte den ersten Schuss mit einem Reflex parieren, gegen den Nachschuss durch Gürtler war er machtlos (23.).

Die Gastgeber wollten zu diesem Zeitpunkt noch nicht klein beigeben und kamen prompt nach einem Foul an Felix Günzel per verwandelten Strafstoß von Luka Brudloff zum 2:3.

„Geht da doch noch was?“, so die bange Frage der Fans. Kann der Sturm mehr Tore schießen als die eigene Hintermannschaft Tore des Gegners ermöglicht? Nein! Denn in der 50. Minute setzten die Bruckmühler den Deckel drauf. Die SEF-Hintermannschaft war wieder offen wie ein Scheunentor. Daniel Kobl konnte unbedrängt die Kiste zum 2:4 machen (50.). Danach verwalteten die Gäste ihren Vorsprung souverän. Sie zogen sich in die eigene Hälfte zurück. Die Freisinger waren dominant und bemüht, mehr aber auch nicht. „Das war schwierig, noch Tore zu schießen“, räumte Bittner ein. Einfach abhaken wollte er das erneute Heimdesaster nicht: „Das ist schon frustrierend, wenn man sich solche Anfängerfehler leistet. Da fehlt es auch an der nötigen Einstellung einiger unserer Spieler.“