Unverhofft kommt oft. Ausgerechnet gegen den Tabellenführer Eintracht Karlsfeld zeigte der SEF am Freitagabend wieder eines seiner besseren Spiele, war eine Klasse besser als zuletzt in Ampfing und kam in der Savoyer Au zu einem verdienten 2:0-Erfolg.
Er habe an der Aufstellung lange gebastelt, sagte SEF-Trainer Alex Plabst, da er durch den verletzungsbedingten Ausfall von Andreas Hohlenburger und Daniel Gaedka ohne Mittelstürmer auskommen musste. Dafür schickte er zwei Zehner nach vorne, Domagoj Tiric und den bosnischen Neuzugang Berin Brzovic.
Die Freisinger machten gleich von Beginn an Druck, in der 5. Minute schoss Nikolai Davydov erstmals gefährlich auf das Karlfelder Tor. Der Schuss ging knapp daneben, aber in der 12. Minute lag der Ball im Netz. Nach einem schön vorgetragenen Angriff brachten die Karlsfelder den Ball nicht weg, Florian Bittner spitzelte zu Davydov und der schoss zur Führung ein. Die Freisinger machten es auch in der Folge gut, griffen früh an und verschafften sich Vorteile im Mittelfeld. Im Lauf der Zeit ging aber die Ordnung etwas verloren, die Bälle wurden zu schnell verloren, wie Plabst rügte. So kamen die Gäste in der 29. Minute zu einem gefährlichen Kopfball, den Torhüter Patrick Negele entschärfen konnte. In der 43. Minute kam der Ex-Freisinger Martin Schön nach einem Ballverlust des SEF frei zum Schuss, traf aber das Tor nicht. Dazwischen hatte Sebastian Hofmaier noch eine gute Kopfballchance, kam aber nicht richtig zum Ball.
In der Pause bastelte Plabst erneut ein wenig. Er brachte Michael Schmid, stellte ihn in die Innenverteidigung und zog Jonas Mayr, der ein gutes Spiel machte, ins Mittelfeld. Von da an sei mehr Ruhe ins Spiel gekommen, meinte Plabst in der Nachschau. Wahrscheinlich auch, weil unmittelbar nach dem Wechsel das 2:0 gefallen war. Nach einem Fehlpass etwa 20 Meter vor dem Tor, wollte ein Karlsfelder zurückspielen, Tiric spritzte dazwischen und schob ein. Kurz danach hatte Karlsfeld eine Riesenchance, die Negele mit Glück und Geschick vereiteln konnte. In der 50. Minute hätte es eigentlich einen Foulelfmeter für den SEF geben müssen, als Brzovic zu Boden geholt wurde, doch der Schiedsrichter gab zum allgemeinen Erstaunen Stürmerfoul.
Die Karlsfelder machten nun immer mehr Druck, blieben aber im Abschluss harmlos. Eine gefährliche Situation hatte Negele noch zu überstehen und klärte erneut mit Bravour. Die Freisinger konterten, meist über den schnellen Daniel Zanker, doch Davydov scheiterte zweimal in aussichtsreicher Position.
Manchmal braucht man eben auch etwas Glück, um so ein Spiel zu gewinnen, sagte Plabst. So gesehen wollte er den Sieg nicht überbewerten. Sein Ziel sei es, bis zur Winterpause 30 Punkte zu holen, momentan sind es 26. Auch wenn es nahe scheint, wird dieses Ziel nicht so leicht zu erreichen sein, denn die Verletztenliste wird immer länger. Gegen Karlsfeld mussten Tiric und Brzovic verletzt ausgetauscht werden. Ob sie nächste Woche in Holzkirchen spielen können, ist fraglich.
Für den SEF im Einsatz: Patrick Negele, Osaro Aiteniora, Sebastian Hofmaier, Jonas Mayr, Andreas Schredl, Josef Moosholzer (46. Michael Schmid), Florian Bittner, Daniel Zanker, Domagoj Tiric (83. Darius Amados), Berin Brzovic (75. Pascal Preller), Nikolai Davydov.