Es war recht ungemütlich im Stadion des TSV Neuried. In der ersten Halbzeit blies ein eiskalter Wind, in der 2. Halbzeit setzte strömender Regen ein. Das was auf dem Spielfeld zu sehen war, erwärmte die wenigen Zuschauer auch nicht gerade. Der SE Freising machte es sich über weite Strecken der Begegnung selbst schwer. Trotz drückender Überlegenheit wurde viel zu umständlich und ungenau gepasst. Am Ende mussten die Freisinger froh sein, diese Partie mit 4:2 gewonnen zu haben.
In den ersten 30 Minuten war vom SEF überhaupt nichts zu sehen. Die Neurieder, in dieser Saison bisher noch ohne Sieg, hatten in der 11. Minute nach einem Ballverlust der Freisinger wenigstens eine Chance, die Wachenheim gerade noch unschädlich machen konnte. Dummerweise zog sich bei dieser Aktion Christoph Glas eine Oberschenkelverletzung zu und musste ausgetauscht werden. Plötzlich aber wurde der SEF gefährlich. In der 32. Minute wurde Andreas Hohlenburger frei gespielt, sein Schuss landete jedoch am linken Pfosten. Eine Minute später zog Hohlenburger aus 20 Meter ab und traf diesmal den rechten Pfosten. In der 36. Minute konnte ein Neurieder einen strammen Schuss von Florian Schmuckermeier gerade noch zur Ecke abwehren. Dann in der 38. Minute ging der SEF endlich in Führung. Jonas Mayr spielte Doppelpass mit Domagoj Tiric und schloss die Aktion mit dem 0:1 ab.
Nach der Pause wurden die Freisinger immer stärker und beherrschten das Spiel nach Belieben. Chance gab es reihenweise, etwa als Didier Nguelfack eine Flanke Richtung Tor schlug, die sich der Torhüter beinahe selbst ins Netz gelegt hätte. In der 68. Minute spielte dann Schmuckermeier mustergültig auf Hohlenburger, der lief noch ein paar Meter und schoss zum 2:0 ein. Fast im Gegenzug fiel der Anschlusstreffer. Eine Flanke segelte von links in den Freisinger Strafraum und der sträflich frei stehende Marion Feike konnte einköpfen. Dann in der 72. Minute kam Nureddin El Sayed zwei Meter vor dem Tor an den Ball, schoss auch, doch der Torhüter wurstelte die Kugel irgendwie heraus. Wütende Proteste der Freisinger waren die Folge, denn der Ball soll bereits hinter der Linie gewesen sein. Der Schiedsrichter sah das anders. Zwei Minuten später köpfte El Sayed dann ins Tor, doch diesmal stand er im Abseits.
Wie aus dem Nichts heraus fiel dann der Ausgleich. Ein Schuss der Neurieders Timon Kuko wurde von einem Freisinger abgefälscht und Torhüter Stefan Wachenheim war geschlagen. In der 82. Minute wären die Platzherren dann beinahe sogar in Führung gegangen. Einer ihrer Stürmer lief allein auf das Tor zu, doch Andreas Schredl konnten im letzten Moment mit einer eingesprungenen Grätsche klären. Es folgte ein starkes Finale des SEF. In der 86. Minute setzte sich Nguelefack am linken Flügel durch, flankte von der Außenlinie nach innen und Hohlenburger brauchte aus kurzer Distanz nur noch einzudrücken. Sein 32. Saisontreffer. Zwei Minuten später dann das 2:4. Wieder war es Nguelefack, der flach nach innen spielte, diesmal hielt Schmuckermeier den Fuß hin und der Ball senkte sich hoch über den Torhüter ins Netz.
Trainer Alex Plabst war trotz des Sieges nicht zufrieden. „Unsere Fehlerquote war viel zu hoch“, rügte er. Es sei zu viel mit dem Ball und zu wenig ohne Ball gespielt worden. Wenigstens habe es noch zu einem Sieg gereicht.
Für den SEF im Einsatz: Stefan Wachenheim, Andreas Schredl, Christoph Glas (13. Sebastian Thalhammer), Jonas Mayr, Michael Schmid, Daniel Müller, Urban Philipp, Florian Schmuckermeier (87. Osaro Aiteniora), Domagoy Tiric (63. Nureddin El Sayed), Didier Nguelefack, Andreas Hohlenburger.