Unglaublich aber wahr. Der SE Freising war im Heimspiel gegen den TSV Kastl total überlegen und kam trotzdem nur zu einem 1:1. Langsam ist nun auch der 2. Platz in der Landesliga Südost in Gefahr. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagt Trainer Alex Plabst, „wir haben mit viel Leidenschaft gekämpft und viel investiert, hatten gefühlt 80 Prozent Ballbesitz“. Doch für einen Sieg reichte das alles für die am Freitagabend in Weißblau spielenden Freisinger nicht.
Von Anfang an zog sich Kastl in die eigene Hälfte zurück und kam nur selten zu Gegenstößen. Einer hätte allerdings in der 10. Minute beinahe zu einem Tor geführt. Der Abwehrschlag eines Freisinger Verteidigers fliegt als Bogenlampe auf’s Tor, Torhüter Stefan Wachenheim kann nur mit Mühe abwehren, der Nachschuss eines Kastlers klatscht an den Pfosten. Danach geht es Schlag auf Schlag. In der 15. Minute schießt Sebastian Thalhammer auf’s Tor, der Keeper lässt abprallen, beim Nachschuss steht Andreas Hohlenburger im Abseits. Eine Minute später schießt Didier Nguelfack, der Torwart kann zur Ecke klären. In der 20. Minute kann der Torhüter wieder nur abklatschen, Andi Manhart knallt den Nachschuss drüber. Ein andermal vergibt Jonas Mayr in guter Position, einmal muss ein Verteidiger von Kastl auf der Linie per Kopf klären. Dann versucht es Andreas Schredl per Hacke den Ball ins Gehäuse zu bugsieren, er scheitert. Zum Glück scheitert er auch, als er seinen Torhüter per Rückpass auf die Probe stellt.
Vergeben, verschossen vorbei. Die Freisinger spielen schön bis zum gegnerischen Strafraum, beherrschen den Gegner, aber die letzten Pässe kommen nicht an, die Bälle werden immer wieder abgefangen. Daran änderte sich auch in der 2. Halbzeit nichts. Zunächst. Denn Kastl flankt nun auch einmal in den Strafraum, Wachenheim kann nur zur Ecke klären und da ist sie wieder da, die Schwäche der Freisinger bei Standardsituationen. Der Ball fliegt nach innen, Sebastian Pietsch schießt aus etwa 16 Metern, der Schuss wird abgefälscht und ist drin. Ein 0:1 aus heiterem Himmel. Fast im Gegenzug dann eine Riesenchance für Hohlenburger, der nach einer Flanke eigentlich den Ausgleich machen muss. Aber er bekommt den Ball nicht so richtig auf den Fuß, versucht es dann mit der Hacke und scheitert am Torhüter.
Dann endlich in der 78. Minute der Ausgleich. Ein langer Abschlag, der eingewechselte Nureddin El Sayed verlängert per Kopf auf Hohlenburger und der hämmert den Ball ins Tor. Chancen für den SEF gab es auch in der Folge zuhauf, einmal muss Kastl erneut auf der Linie retten. Aber der Ball will einfach nicht ins Tor. „Gegen eine Mannschaft, die nur hinten drin steht, ist es einfach schwer“, sagt Plabst nach dem Spiel und ermuntert seine enttäuscht vom Platz schleichenden Spieler, nicht den Kopf hängen zu lassen. Alles gegeben, mit Leidenschaft gekämpft, aber das Glück hat gefehlt.
Für den SEF im Einsatz: Stefan Wachenheim, Andreas Schredl, Michael Schmid, Vitus Kirchberger, Sebastian Thalhammer (76. Dominik Schleicher), Philipp Urban (57. Nureddin El Sayed), Jonas Mayr, Damagoj Tiric (67. Florian Schmuckermeier), Didier Nguelfack, Andi Manhart, Andreas Hohlenburger.