„Ein verrücktes Auswärtsspiel“ sei das gewesen, sagte SEF-Trainer Alex Plabst, nachdem seine Mannschaft gegen den TSV Kastl verdient mit 3:1 gewonnen hatte. Verrückt nicht nur, weil seine Mannschaft die letzten 10 Minuten mit zehn Mann auskommen musste, Verrückt vor allem, weil die Freisinger in der Halbzeit ihren verletzten Torhüter Sebastian Minnich austauschen mussten und weil sie keinen Ersatzkeepeer dabei hatten, Verteidiger Andreas Schredl ins Tor wechselte. Und der machte seine Sache ausgezeichnet und rettete den Sieg mit einigen großartigen Paraden.

Vor zwei Jahren hatte der SEF in Kastl 2:0 verloren, im Vorjahr nur 2:2 gespielt, diesmal sollte es klappen. Allerdings mussten die Freisinger ohne ihren Stammtorhüter Stefan Wachenheim (Urlaub) auskommen, auch Mesut Toprak war nicht dabei. Dafür spielte von Anfang an nach einjähriger Verletzungspause wieder einmal Vitus Kirchberger. Die Freisinger begannen die Partie energisch und bereits in der 4. Minute gingen sie in Führung. Jonas Mayer hatte den Ball auf Andreas Hohlenburger gelupft, der trickste seinen Verteidiger an der 16-Meter-Grenze aus und schoss gekonnt ein. In der 12. Minute hätte Martin Schön eigentlich schon erhöhen können, er war allein auf den Torhüter zugelaufen, doch sein Schuss wurde im letzten Moment abgefangen. In der 21. Minute schickte Schön dann Hohlenburger steil und der ließ sich die Gelegenheit zum 2:0 nicht entgehen. Kurz danach traf Hohlenburger das Außennetz und Sebastian Thalhammer köpfte knapp am Tor vorbei.

Doch auch Kastl hatte seine Chancen. Zweimal aber rettete Minnich hervorragend. In der 29. Minute, als er den Ball mit einer Glanztat über die Latte lenkte, krachte er jedoch mit dem Kopf gegen den Pfosten und blieb benommen liegen. Nach einer Behandlungspause kehrte er auf seinen Posten zurück, musste dann aber in der Halbzeit ausgetauscht werden. Beim Gegentor in der 44. Minute war er machtlos. Nach einem weiten Abschlag war die Abwehr nicht im Bilde, Christopher Glas und Michael Schmid versäumten es im Verbund den Ball wegzuschlagen und Leonhard Thiel, der Torjäger des TSV, schob ein.

Als sich dann mit Schredl ein Feldspieler das Torwart-Trikot überstreifte, schien die Führung der Freisinger zu wackeln. Doch die Abwehr kämpfte ausopferungsvoll und Schredl hielt wie ein Gelernter. Kastl versuchte zwar alles, kassierte aber in der 60. Minute sogar das 1:3. Nureddin El Sayed, der großen Einsatz zeigte, hatte Hohlenburger bedient, dessen Schuss aber war abgeblockt worden. Wieder kam Nureddin an den Ball, passte wieder auf Hohlenburger und diesmal klingelte es im Kasten. Kurz darauf hätte Nureddin selbst treffen können, ja müssen. Er kam frei zum Schuss, doch Kastls Torhüter hielt sensationell. Danach hielt Schredl mehrmals hervorragend und als er einmal geschlagen war, half der Pfosten. Die Freisinger hielten nun den Ball geschickt in den eigenen Reihen und verkrafteten auch, dass Thalhammer in der 87. Minute nach einem harmlosen Foul mit Gelbrot vom Platz gestellt wurde. Zuvor hätte es eigentlich Rot für einen Spieler aus Kastl geben müssen, als der Florian Schmuckermeier ins Gesicht schlug. Doch der Schiedsrichter gab stattdessen völlig unverständlich beiden Spielern eine gelbe Karte. Glück hatten die Freisinger, als kurz vor Schluss Osario Aiteniora auf der Torlinie klären musste, Pech hatten sie, als im Gegenzug nach einem Konter Hohlenburger nur knapp am Torhüter scheiterte.

Für den SEF im Einsatz: Sebastian Minnich (46. Domagoj Tiric), Andreas Schredl, Michael Schmid, Christoph Glas, Vitus Kirchberger (73. Osaro Aiteniora), Florian Schmuckermeier, Jonas Mayr, Nureddin El Sayed (81. Andi Manhart), Sebastian Thalhammer, Martin Schön, Andreas Hohlenburger.