Der SE Freising war am Freitagabend beim SB Chiemgau Traunstein eigentlich schon auf der Siegesstraße und führte zur Halbzeit mit 2:0. Dann aber führten Ballverluste nach individuellen Fehlern zu zwei Gegentoren und am Ende mussten die Freisinger froh sein, wenigstens einen Punkt gerettet zu haben. „Wir haben den Gegner förmlich zu Toren eingeladen“, sagte Trainer Alex Plabst. Mit dem einen Punkt beim starken Bayernligaabsteiger zeigte er sich dennoch zufrieden.

Der Auftakt hätte für den SEF nicht besser sein können. Es waren gerade einmal dreieinhalb Minuten gespielt, da jagte Andreas Hohlenburger einem eigentlich schon verlorenem Ball hinterher, luchste einem Verteidiger das Leder ab und schoss flach in das rechte Toreck. Der von Moosburg gekommene Torhüter Soma Orban war ohne Chance. In der 28. Minute brannte es nach einer Ecke noch einmal lichterloh im Traunsteiner Strafraum und in der 32. Minute hatten dann auch die Gastgeber ihre erste Chance. Und was für eine. Nach einer Ecke stand ein Traunsteiner frei vor Torhüter Stefan Wachenheim, seinen Schuss konnte ein Freisinger gerade noch zur Ecke köpfen. In dieser Phase hatte der SEF immer wieder Ballverluste, weil nicht schnell genug weitergespielt wurde, aber noch blieben diese Aussetzer ohne Folgen. Als die  Freisinger dann aber zum 2:0 kamen, schien fast schon alles gelaufen. Nach einer Ballstafette über die rechte Seite kam Robert Rohrhirsch an das Leder, verlängerte auf Martin Schön und der schoss halbhoch ins rechte Toreck.

Nach der Pause hatte zunächst Hohlenburger die Chance zu erhöhen. Seine Flanke von links landete aber auf der Latte. Die Traunsteiner wurden nun immer stärker und hatten eine Reihe guter Chancen, die sie leichtfertig vergaben. Ein Befreiungsschlag in der 57. Minute führte dann zum ersten Gegentreffer. Die Freisinger Abwehr brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Innenverteidiger Andreas Schredl wurde angeschossen und fälschte den Ball unhaltbar für Wachenheim ins eigene Tor ab. Zehn Minute später vertändelte der eingewechselte Philipp Urban im Mittelfeld den Ball, die Traunsteiner nützten dies zu einem schnellen Gegenangriff und Maximilian Probst hatte keine Mühe zum Ausgleich einzuschieben. Die schöne Führung war dahin. Nach einem weiteren Ballverlust In der 75. Minute lag der Ball schon wieder im Freisinger Tor. Der Schiedsrichter beriet sich aber kurz mit seinem Linienrichter und entschied dann kein Tor, der Traunsteiner Schütze stand knapp im Abseits. Da hieß es tief durchatmen. Glück gehabt. Beinahe wäre dann bei einem Freisinger Konter Hohlenburger noch der Siegtreffer gelungen. Er hatte sich links durchgespielt, hatte eigentlich das leere Tor vor sich, doch der schon ausgespielte Torhüter Orban war zurück geeilt und konnte den Schuss abwehren. Eine weitere Chance für den SEF ergab sich nach einem Freistoß von Burak Özdemir, den ein Traunsteiner scharf auf das eigene Tor köpfte, aber Orban konnte das Eigentor verhindern.

Alex Plabst räumte ein, dass die Traunsteiner in der 2. Halbzeit „dem Sieg näher war als wir“. Schon in der ersten Hälfte „waren wir nicht besser, aber effektiver“, urteilte er. Das Unentschieden hätten sich die Traunsteiner mehr als verdient.

Für den SEF im Einsatz: Stefan Wachenheim, Osaro Aiteniora, Andreas Schredl, Christoph Glas (49. Vitus Kirchberger), Dominik Schleicher (64. Philipp Urban), Michael Schmid, Florian Schmuckermeier (72. Burak Özdemir), Sebastian Thalhammer, Robert Rohrhirsch, Martin Schön, Andreas Hohlenburger.