Achtbar schlug sich der SEF im Testspiel gegen den TSV 1860 München, sehr achtbar sogar. Denn die Freisinger verloren erst durch ein Tor in der Schlusssekunde etwas unglücklich mit 2:3. Die 2000 Zuschauer, darunter viele in blauen Löwentrikots, staunten über den SEF. Was die Löwenfans betrifft, waren sie mit der Leistung ihrer Sechziger nicht so recht zufrieden. Freisings Abteilungsleiter Georg Appel dagegen freute sich: „Wir haben eine Superleistung gezeigt“. Gekommen waren auch zwei Abgeordnete. Erich Irlstorfer mit Löwenschal und Benno Zierer, der dem SEF großes Lob zollte.

Ein Fußballfest war versprochen worden, und das wurde es dann auch. Die Zuschauer drängten sich erst an den vier Kassen und danach an den Verpflegungsständen, manche deckten sich auch an einem Verkaufswagen für Löwen-Fanartikel ein. Die Mannschaften wurden von den kleinsten SEF-Spielern aufs Feld geführt, Appel überreichte einen weißblauen Blumenstrauß und gratulierte zur Meisterschaft in der Regionalliga und zum Aufstieg in die 3. Liga.

Löwentrainer Daniel Bierofka schickte in der 1. Halbzeit seine Neuzugänge auf den Rasen, die zwar etwas mehr vom Spiel hatten, aber zu viele Chancen ausließen. Dass sich die Freisinger nicht abschlachten lassen wollten, zeigten sie schon in der 1. Minute, als Mesut Toprak gerade noch gestoppt werden konnte. Langsam wurden die Löwen stärker und belagerten den Freisinger Strafraum. Doch was auf das Tor kam hielt Torhüter Stefan Wachenheim. Der SEF setzte auf Konter und in der 16. Minute durfte Freisings Anhang jubeln. Toprak hatte sich links wunderbar durchgespielt und flankte nach innen, wo Neuzugang Martin Schön nur noch einzunicken brauchte. Danach hatte Andreas Hohlenburger noch eine Großchance und in der 36. Minute fiel dann schon das 2:0. Die Zuschauer rieben sich erstaunt die Augen. Florian Schmuckermeier hatte Schön bedient, der lief und lief, ließ sich nicht abdrängen und konnte auch Torhüter Hendrik Bonmann bezwingen. Zwei Tore in einer Halbzeit, das sollte dem Neuzugang aus Kammerberg für die nächsten Spiele Auftrieb geben. Die Löwen versuchten nun zwar etwas Gas zu geben, kamen in der 40. Minute zu einem Pfostenschuss und trafen dann auch noch die Latte, doch der SEF ging mit einer 2:0-Führung in die Pause.

Bierofka schickte nach dem Wechsel eine komplett neue Mannschaft aufs Feld, in der nun eine Reihe etablierter Spieler standen, Plabst brachte erst sieben Neue und tauschte später noch viermal. Der Unterschied: der SEF brachte für seine Stammspieler sechs A-Jugendliche. Aber es waren eben alle heiß darauf, einmal gegen 1860 zu spielen. Die Münchner waren nun zwar klar überlegen, trotzdem kam der SEF durch Vitus Kirchberger, Andi Manhart und Hohlenburger noch zu drei guten Chancen. In der 52. Minute spielte Markus Zierer auf Nico Karger, die Freisinger Abwehr ging nicht entschlossen genug zur Sache und es stand nur noch 2:1. Ziereis verfehlte danach das leere Tor, Sascha Mölders traf die Latte. In der 75. Minute kamen die Löwen zum Ausgleich. Der eingewechselte Torhüter Sebastian Minich soll Mölders im Strafraum zu Fall gebracht haben, der Schiedsrichter gab Elfmeter. Eine recht zweifelhafte Entscheidung, zu schön hatte Mölders abgehoben und Minich beschwor später, ihn nicht berührt zu haben. Mölders schoss den Elfmeter selbst und verwandelte ihn souverän. Die nun mit vielen Reservisten bestückten Freisinger wehrten sich weiter recht tapfer und alles sah schon nach einem Unentschieden aus, als Mölders aus dem Gewühl heraus unmittelbar vor dem Abpfiff doch noch den Siegtreffer für die Löwen schaffte.

Neuzugang Stefan Lex, der nur in der ersten Halbzeit spielte, gab sich nach dem Spiel recht selbstkritisch. „Wir haben zwar noch gewonnen, aber gut war’s nicht“, sagte er. SEF-Trainer Plabst dagegen war zufrieden. Seine eingesetzten 22 Spieler hätten ihre Sache „recht ordentlich gemacht“, sagte er. Der SEF sei ein „würdiger Testspielgegner“ gewesen.

Für die Freisinger im Einsatz: Stefan Wachenheim, Osario Aiteniora, Sebastian Thalhammer, Mesut Toprak, Martin Schön, Andreas Hohlenburger, Michael Schmid, Florian Schmuckermeier, Andreas Schredl, Robert Rohrhirsch, Daniel Müller (22. Dominik Schleicher). In der 2. Halbzeit: Burak Özdemir, Andi Manhart, Jonas Mayr, Nurreddin El Sayed, Christoph Glas, Vitus Kirchberger. Ab der 70. Minute Sebastian Minich, Lukas Bachmeier, Luan Redzepi, Andre Orbegozo Araujo.