Wenn der SV Erlbach 5:0 gegen den SE Freising gewinnt, hört sich das zunächst nach einer klaren Sache an. So klar war das aber gar nicht, denn die Freisinger kassierten ausnahmslos unglückliche und völlig unnötige Tore. Nun ja, gut haben die Gelbhemden nicht gespielt, aber wenn der SEF in Führung gegangen wäre, was durchaus möglich war, dann hätte das Spiel auch einen ganz anderen Verlauf nehmen können.

Die Freisinger nämlich begannen bei Schneeregen recht flott und hatten gleich einige gute Chancen. In der 1. Minute war es Philipp Urban, zwei Minuten später Andreas Hohlenburger und in der 7. Minute Burak Özdemir, die den Fhrungstreffer auf dem Fuß hatten. 15 Minuten lang dauerte der Angriffswirbel der Freisinger, dann spielte langsam auch Erlbach mit. In der 21. Minute gab es eine Ecke für die Platzherren, der Ball flog von links in den Strafraum und landete nicht auf dem Kopf eines der vielen Gelbhemden, sondern auf dem des Erlbachers Philipp Karpfhammer. Der traf den Pfosten, von dort prallte der Ball an die Brust von Torwart Dominik Schlerf und klatschte ins Tor. Der SEF war also wieder einmal in Rückstand und dann schaut es meist schlecht aus. „Durch dieses Glückstor haben wir komplett den Faden verloren“, resümierte dann auch Trainer Michael Schütz nach dem Spiel.

Die Freisinger wirkten geschockt, standen viel zu weit weg vom Gegner, verloren viele Zweikämpfe und fast jedes Kopfballduell, spielten teilweise recht ungenau und fahrig. Trotzdem kam einmal Hohlenburger durch, wurde aber von einem Erlbacher noch vor der Strafraumgrenze gehalten, was nur mit Gelb bestraft wurde. In der 43. Minute hatte dann Erlbach eine Riesenchance, als Musa Kapar den Ball verlor, ein Erlbacher allein auf Schlerf zulief, noch einmal abspielen wollte, aber den Ball nicht zum Mitspieler brachte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte fiel dann aber doch noch das 2:0. Ein Querpasse nach links, Osario Aiteniora rutscht aus, der Ball wird nach innen gespielt und Johannes Maier hat keine Mühe einzuschieben.

Nach dem Wechsel änderte sich nichts an der unzulänglichen Spielweise des SEF. Die Freisinger waren bemüht, aber viel zu harmlos. Erlbach war wesentlich gefährlicher, und in der 61. Minute stand es auch schon 3:0. Urban hatte einen Erlbacher völlig unnötig im Strafraum gefoult, der Elfmeter saß. Der nächste Elfmeter in der 77. Minute wurde von Mesut Toprak verursacht, war aber diesmal nicht ganz so klar. Egal, Schlerf hatte auch diesmal keine Chance. Die hatte er aber in der 86. Minute, als es galt eine hohe Flanke zu fangen. Er hatte den Ball eigentlich schon sicher, ließ ihn aber vor die Füße von Harald Boniberger fallen und der brauchte nur noch einzuschieben.

Trainer Schütz hatte schon vor dieser Partie ein schlechtes Gefühl. „Wie man trainiert, so spielt man“, sagte er und machte kein Hehl daraus, dass er mit den Leistungen im Abschlusstraining nicht zufrieden gewesen sei. Vor allem das Zweikampfverhalten müsse besser werden, „das werden wir versuchen zu ändern“. Das wird auch dringend notwendig sein, am nächsten Samstag kommt mit dem TSV Kastl der Tabellenführer in die Savoyer Au.

Für den SEF im Einsatz: Dominik Schlerf, Osaro Aiteniora (81. Sebastian Mihajlovic), Musa Kapar, Vitus Kirchberger, Sebastian Waas, Philipp Urban, Christian Haas, Ilker Yildiz, Burak Özdemir (62. Mehmet Cay), Mesut Toprak, Andreas Hohlenburger (85. Florian Schmuckermeier).