Bei den Fußballern des SE Freising läuft alles in geordneten Bahnen. Kein Aufstand wie jüngst beim VfB Hallbergmoos, sondern große Harmonie prägte dann auch die Abteilungsversammlung am Donnerstagabend. Die gesamte Abteilungsleitung mit Georg Appel, seinem Stellvertreter Wolfgang Schick und Kassier Joe Gmähle an der Spitze wurde wiedergewählt – einstimmig. Auch die Jugendleitung mit Herry Rossak und seinen Stellvertretern Volkmar Kleimann, Frank Contu und Robert Gintenreiter bleibt im Amt. Wiedergewählt wurde auch AH-Leiter Norbert Henner, der von Dieter Krinke unterstützt wird. Neuer Vereinsschiedsrichterobmann ist Carlo Sette, Betreuer der 1. Mannschaft bleiben Schick und Manfred Grüner, für die 2. Mannschaft erledigt diese Aufgabe Herbert Lanzinger. Platzkassier bleibt Willi Starunczak, Chef der Platzordner ist Karl-Dieter May. Appel forderte aber schon vor den Wahlen mehr Engagement der jüngeren Mitglieder, „die Abteilungsführung besteht bis auf wenige Ausnahmen aus Rentnern“. Für ihn, sagte Appel, seien es auf alle Fälle die beiden letzten Jahre als Abteilungsleiter. Die organisatorischen Aufgaben würden immer mehr und „ich bin mit 67 kein Zukunftsmodell mehr“. Einen Nachfolger würde sich auch Kassier Gmähle wünschen. Auf Dauer mache es nämlich „keinen Spass, den Mangel zu verwalten“.

Die SEF-Trainer bleiben auch in der nächsten Saison im Amt. Michael Schütz und sein Co-Trainer Andreas Schwarz ebenso wie Fabian Herrmann für die U23. Allerdings ist noch nicht sicher, ob es die nächste Saison noch geben wird. Appel berichtete nämlich davon, dass innerhalb der Abteilung darüber diskutiert werde, die zweite Mannschaft im Falle eines Abstiegs in die Kreisklasse vom Spielbetrieb abzumelden. Noch freilich ist nichts entschieden und Jugendleiter Harry Rossak sagte, ihm würde es das Herz zerreißen, müsste die U23 abgemeldet werden.

Zu Beginn der Versammlung hatte sich Appel noch einmal gegen Vorwürfe aus dem Stadtrat gewehrt, der SEF habe teure Forderungen hinsichtlich des Stadionumbaus gestellt. „Wir haben überhaupt nichts gefordert“, sagte er. Die Stadt habe sich aber nach unseren Wünschen erkundigt und da habe man angegeben größere Kabinen, Außensteckdosen und einen Internetanschluss. Davon aber werde nichts verwirklicht, bedauerte er. Saniert würden aber für knapp 600000 Euro das Dach, der Brandschutz und die Trinkwasserleitungen. Dem SEF sei aber angeboten worden, die Kabinen selbst umzubauen.

Mit der sportlichen Entwicklung der 1. Mannschaft zeigte sich der Abteilungsleiter zufrieden. Die Chancen auf Platz zwei in der Landesliga, der für die Relegation reiche, lägen zwar im einstelligen Prozentbereich, der momentan 5. Platz sei aber ein durchaus respektables Ergebnis, zumal der SEF keine fertigen Spieler holen könne, sondern seinen Kader Jahr für Jahr aus dem eigenen Nachwuchs ergänze. Zusammenfassend meinte Appel: „Wir sind ein sehr gefestigter Landesligaverein, der durchaus die Chance hat, es auch einmal eine Liga höher zu schaffen“.

Nicht zufrieden könne man mit dem Abschneiden der U23 sein, sagte Appel, die in der Kreisliga nur Vorletzter sei. Den jungen Spielern fehle noch die Robustheit, meinte er. „Wenn man aber so viele Spiele mit nur einem Tor Unterschied verliert, ist auch ein Stück Pech dabei“. Er hoffe aber, dass die U23 auch nach einem möglichen Abstieg zusammenbleibe und gemeinsam den Wiederaufstieg angehe.

Von den Schwierigkeiten, qualifizierte Trainer zu finden, berichtete Jugendleiter Rossak. Die gezahlten Aufwandsentschädigungen stünden in keinem Verhältnis zu dem, was im Nachwuchsbereich geleistet werde. Ein Glücksfall für den SEF sei deshalb, DFB-Stützpunkt mit drei Jugendtrainern zu sein (Horst Schlerf, Jürgen Neumaier und Benni Federauer). Mit der sportlichen Entwicklung sei er zufrieden, sagte Rossak. Im G-Jugendbereich habe man einen „Riesenzulauf“, auch dank der Zusammenarbeit mit der Lerchenfelder Schule. Unter der Leitung von Volker Kleimann werde den Kindern „viel Spass am Fußball vermittelt“. Und auch bei den Leistungsmannschaften sei man gut unterwegs. Die B-Jugend werde hoffentlich die Landesliga erhalten und die A-Jugend würde wohl in der Bezirksoberliga ganz vorne mitspielen, wenn sie immer alle Spieler zur Verfügung hätte.

Die neuen Zulassungsbedingungen für die Landesliga könne der SEF alle erfüllen, berichtete Appel abschließend. Sicherheits- und Medienbeauftragter seien gefunden, den Liveticker bediene künftig Teddy Felber. Lediglich wegen des Hausrechts verhandle man derzeit noch mit der Stadt. Das nämlich sei notwendig, um illegal filmende Kamerateams aus dem Stadion weisen zu können, so wie sich das der Bayerische Fußballverband wünsche.