Freising – Das 12. SZ-Hallenmasters ist Geschichte. Es bot alles, was versprochen wurde. Spannende Spiele, viele Tore und jede Menge Überraschungen. Die größte war wohl der Turniersieg des FC Neufahrn, der zwar nur in der Kreisliga spielt, sich im Finale aber souverän gegen den FC Erding mit 4:0 durchsetzte. Auch mit diesem Endspielteilnehmer durfte vor dem Turnier nicht unbedingt gerechnet werden. Vor einem Jahr nämlich, waren die Erdinger noch auf dem letzten Platz gelandet. Die Neufahrner feierten ihren Sieg überschwänglich. Sie hatten sich irgendwie selbst überrascht und konnten vor allem dank ihres schlitzohrigen Torjägers Michael Bahe überglücklich von Claus Hartmann die 1000 Euro Siegprämie und den großen Wanderpokal der Freisinger Bank entgegennehmen. 500 Euro schnappten sich die Erdinger als Zweitplatzierte. Die Domi-Stars, die zuletzt zweimal hintereinander gewonnen hatten, landeten diesmal auf Platz drei, wofür es 250 Euro gab, knapp vor der U23-Mannschaft des SE Freising, die damit immerhin noch 100 Euro für die Mannschaftskasse kassierte.

Dass mit den Neufahrnern heuer zu rechnen sein würde, konnte man schon im ersten Spiel des SZ-Hallenmasters erkennen. Da nämlich siegte der FCN gegen die 1. Mannschaft des SE Freising mit 2:1. Dann gab es zwar gegen den FC Erding eine 5:1-Packung, doch die Neufahrner kämpften weiter und eroberten sich mit Glück und Geschick Platz zwei in Gruppe A. Zugute kam ihnen dabei vor allem die Schlafmützigkeit des SE Freising. Die 1. Mannschaft des Veranstalters schaffte es nämlich nicht, eine 3:0-Führung gegen den SV Vötting heimzubringen und auch gegen den TSV Eching reichte ihr eine 2:0-Führung nicht zum Sieg. Leichtsinnige Ballverluste der Freisinger spielten ihren Gegnern immer wieder in die Karten, und am Ende stand es jeweils 3:3. Souveräner Sieger der Gruppe A wurde der FC Erding, der vor allem am Freitagabend einen starken Eindruck hinterließ. Auch der TSV Eching startete gut, um dann ein wenig nachzulassen. Das Team von Fredy Ostertag konnte im Spiel um Platz sieben aber wenigstens noch den Ligakonkurrenten VfB Hallbergmoos hinter sich lassen.

Die Domi-Stars fanden schwer in das Turnier, wohl weil sie von den angekündigten Regionalligaspielern nur Georg Ball (VfR Garching) mitgebracht hatten. Doch sie gewannen in Gruppe B die entscheidenden Spiele gegen Moosinning und Hallbergmoos, weshalb sie am Ende vor diesen beiden Mannschaften ins Halbfinale einzogen. Alle drei hatten sechs Punkte auf ihrem Konto, der direkte Vergleich gab den Ausschlag zugunsten der Domis. Die Überraschungsmannschaft in dieser Gruppe aber war die U23 des SE Freising. Das Team von Fabian Herrmann hatte eigentlich keiner auf der Rechnung, doch dank ihres erfrischenden und schnellen Spiels und mit großem Kampfgeist kamen sie zu drei Siegen. Großen Rückhalt hatten die jungen Freisinger in Michael Zachskorn, der von den Trainern zum besten Torhüter des Turniers gewählt wurde. 50 Euro gab es dafür von der Freisinger Bank. 50 Euro sollte auch der beste Torschütze bekommen. Weil aber Thomas Greckl und Markus Lehmer vom FC Erding sowie Michael Bahe vom FC Neufahrn am Ende jeweils sechs Tore erzielt hatten, sollte ein Siebenmeterschießen entscheiden. Das war schneller beendet als geglaubt. Bahe verschoss und die beiden Erdinger einigten sich darauf, die Prämie brüderlich zu teilen.

In den Finalspielen, die ohne die drei Landesligisten stattfanden, revanchierten sich dann die Domi-Stars gegen die U23, und die Neufahrner gegen den FC Erding für die jeweils in der Vorrunde erlittenen Niederlagen. Das Endspiel war dabei lange nicht so klar, wie es am Ende aussah. Lange bevorzugten beide Teams das Prinzip Sicherheit, ehe Michael Bahe den FCN in Führung brachte und dann gleich noch einmal nachlegte. Als die Erdinger alles nach vorne warfen, wurden sie noch zweimal ausgekontert. Bei der Siegerehrung im Nachtcafé waren sich indes alle einig, dass der FC Neufahrn dank seiner couragierten Spielweise ein verdienter Turniersieger war, der wieder einmal den Beweis erbracht hat, dass in der Halle die Liga-Zugehörigkeit keine Rolle spielt.

Die Schiedsrichter verteilten zwar eine Menge Zeitstrafen und Gelber Karten, trotzdem ging das Turnier insgesamt recht fair und vor allem ohne größere Verletzungen über die Bühne. Beschädigt wurde allerdings die Stadionuhr, die nach einem Volltreffer nur noch bedingt einsatzfähig war. Insgesamt wurden 143 Tore geschossen, 23 davon und damit die meisten erzielte der FC Erding. Die Startgebühr von jeweils 80 Euro pro Mannschaft ging auch heuer wieder an den „Adventskalender für gute Werke“ der Süddeutschen Zeitung. Damit haben die Fußballer in den vergangenen zwölf Jahren nun schon fast 12000 Euro für Menschen gesammelt, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Ein schöner Nebeneffekt des SZ-Hallenmasters.