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„Wir hatten uns sehr viel vorgenommen“, sagte SEF-Trainer Michael Schütz nach dem Spiel in Erlbach. „Wir wollten hier unbedingt drei Punkte holen, um Anschluss an die beiden führenden Mannschaften zu halten“. Aber daraus wurde nichts. Der SE Freising verlor das letzte Spiel in der Landesliga Südost vor der Winterpause klar mit 0:3. Der Traum vom Aufstieg in die Bayernliga ist damit fast schon geplatzt. „Da geht nur noch was, wenn wir jetzt kein einziges Spiel mehr verlieren“, gab sich Schütz dennoch kämpferisch.

Die Erlbacher starteten mit viel Schwung in dieses Spiel. Schon in den Anfangsminuten musste Freisinger Torhüter Jan Kapitz zweimal mit der Faust klären. Und in der 9. Minute fiel dann bereits das 1:0. Der Ball wurde von der rechten Seite in den Strafraum geflankt, ein Erlbacher ließ durch und Sebastian Spinner stand völlig frei, musste nur noch den Fuß hinhalten. Die Freising waren bis dahin noch gar nicht in die Strafraumnähe der Gastgeber gekommen.

„Damit passierte, was wir unbedingt vermeiden wollten, wir mussten wieder einmal einem Rückstand hinterher rennen“, schimpfte Schütz. Es dauerte bis zur 25. Minute, ehe die Freisinger besser ins Spiel kamen. Zweimal hintereinander scheiterte Lukas Hanrieder, einmal per Freistoß, einmal nach einer schönen Hereingabe. „Zu diesem Zeitpunkt hätte das Spiel kippen können“, gestand Erlbachs Trainer Robert Berg, „wenn die Freisinger da ein Tor gemacht hätten“.

Haben sie aber nicht. Und so wechselte Schütz nach der Pause den noch immer angeschlagenen Torjäger Benjamin Held – der zweieinhalb Wochen nicht trainiert hatte – für einen Abwehrspieler ein. Nach einer Riesenchance für Erlbach in der 49. Minute, die Kapitz fast sensationell entschärfte, hatte Held im Gegenzug dann auch schon seine erste Chance.

Die Freisinger entwickelten nun zwar mehr Druck, doch Fehlpässe und Ungenauigkeiten verhinderten einen zählbaren Erfolg. Die besseren Chancen hatten ohnehin die Erlbacher, die mit ihren Kontern stets gefährlich waren. Und dann half ihnen auch noch Schiedsrichter Thomas Zippe, wenn auch unfreiwillig. Andreas Kronthaler wollte in der 80. Minute einen Ball nach vorne schlagen und traf den Schiedsrichter. Der Abpraller kam zu Christoph Popp, der nicht lange zögerte und den Ball über den an der Strafraumlinie stehenden Kapitz hinweg aus 28 Meter zum 2:0 ins Tor setzte. Drei Minuten später war das Spiel dann endgültig entschieden. Die Abwehr brachte im eigenen Strafraum den Ball nicht unter Kontrolle, die Kugel rollte zu Sebastian Spinner und der konnte seelenruhig zum 3:0 einschießen.

Der Sieg für die Erlbacher muss letztendlich als verdient bezeichnet werden. Die wenigen Chancen, die sich der SEF herausspielte, wurden nicht genützt, der Spielaufbau blieb über weite Strecken Stückwerk, und als sich dann auch noch Leichtsinnsfehler in der Abwehr einschlichen, war es um die Freisinger geschehen.

Jetzt ist erst einmal bis Mitte März Winterpause. Wenn alle Verletzten wieder mit an Bord sind und sich die angeschlagenen Spieler erholt haben, will Trainer Schütz mit seiner Truppe aber noch mal angreifen. „Wir werden alles versuchen“, sagte er. Auch wenn neun Punkte Rückstand auf Tabellenführer Kirchanschöring eigentlich zu viel sind.

Aufstellung: Jan Kapitz, Nelson Miller, Christian Trasberger (46. Benjamin Held), Andreas Schredl, Michael Schmid, Andreas Kronthaler, Vitus Kirchberger, Christian Haas, Lukas Hanrieder (88. Sven Oechsner), Ilker Yildiz, Andreas Hohlenburger. Noch im Kader: Manuel Wühr (Tor), Matthias Heigl.