Die Erwartungshaltung sei groß, weiß Fußballtrainer Alexander Plabst, er wisse, wie sehr sich Mitglieder und Fans den Aufstieg in die Bayernliga wünschten. Aber den Aufstieg könne man nicht erzwingen. Die Jahreshauptversammlung des SE Freising war am Donnerstag geprägt von den überragenden Leistungen der Fußballer in dieser Saison, die es in der Landesliga völlig unerwartet ganz nach vorne geschafft haben. Von allen Seiten waren Durchhalteparolen zu hören. Alle müssten jetzt zusammenstehen und die Mannschaft anfeuern, forderte Vorsitzender Walter Zellner, der dem Team von Trainer Alex Plabst eine „tolle Saison“ bescheinigte. Groß zu verlieren habe der SEF nichts, „mehr als alles geben kann man nicht“, sagte Zellner. Viel Glück wünschte der BLSV-Kreisvorsitzende Florian Warmuth. „Bayernliga in Freising, das wäre eine schöne Sach“, meinte er. Nur Kassier Rolf Schneider zeigte gemischte Gefühle. Er freue sich natürlich auch über einen Aufstieg, sagte er, wenn es aber nicht klappt, könne er sich die Kosten für eine Aufstiegsfeier sparen.

Trainer Plabst nahm seine Mannschaft gegen die Vorwürfe in Schutz, sie habe in den letzten Spielen schlecht gespielt. „Wir sind nicht schlechter als in der Vorrunde“ meinte er. Damals allerdings seien alle Schlüsselspieler fit gewesen und in einigen Spielen habe man auch das notwendige Glück gehabt. Die damaligen Probleme seien durch die Siege überdeckt worden. Gegen Deisenhofen und Landshut könne man schon mal verlieren, das seien zwei Mannschaften, die selbst gerne aufsteigen würden. Druck auf seine Mannschaft habe er weder in der Vorrunde ausgeübt, noch tue er das jetzt. Den Druck den einige Spieler verspürten, „den machen die sich selbst“. Wenn er etwas zu bemängeln habe, dann sei das der „brave Auftritt“ seiner Mannschaft, die kaum gelbe Karten bekomme und daher auch die Fairnesstabelle klar anführe. Mit einer so jungen Mannschaft oben zu stehen, bei einem Konkurrenten, der Rahmenbedingungen wie eine Regionalligamannschaft habe, sei fast schon sensationell. Die Saison wolle man jetzt so erfolgreich wie möglich abschließen, sagte Plabst, der die Mannschaft auch in den nächsten Saison zusammen mit Fabian Herrmann und Dieter Krinke trainieren wird, ganz gleich in welcher Liga.

Vorsitzender Zellner ging in seinem Jahresbericht vor allem auf die finanziellen Probleme des SEF ein. Dabei erwähnte er die Kosten für die Freiluftsportplätze, über die mit der Stadt verhandelt werde, sowie über die Kosten für die Umkleidekabinen und die Einnahmen aus der Bandenwerbung in der Eishalle. Sowohl für die Rasenplätze, als auch für die Eishalle müsse man zwölf Monate lang Gebühren zahlen, obwohl sie jeweils nur ein halbes Jahr benutzt würden. Knapp 50000 Euro kämen so im Jahr zusammen, bei Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 85000 Euro. Zellner appellierte daher an die Stadt, den Vereinen durch ihre Gebührenpolitik „nicht die Luft zum atmen zu nehmen“. Derzeit wäre ohne Sponsoren und Spenden ein normaler Geschäfts- und vor allem Spielbetrieb nicht möglich. Er hoffe deshalb sehr, dass die Verhandlungen mit der Stadt erfolgreich abgeschlossen werden könnten, „damit Eishockey in Freising eine Zukunft hat“.

Kassier Schneider rechnete dann zwar vor, dass der Gesamtverein im vergangenen Geschäftsjahr ein Plus von 25000 Euro gemacht habe, aber die seien praktisch schon wieder weg, sagte Zellner. Für die Modernisierung des Kraft- und Fitnessbereichs müssten für 18500 Euro neue Geräte angeschafft werden, die Terrassenanlage des Sportheims werde gerade für rund 15000 Euro renoviert, weil Feuchtigkeit in den Keller eingedrungen sei und auch das Dach des Stockschützenheims müsse erneuert werden. Das Plus in der Kasse sei neben großer Sparsamkeit auf die gestiegenen Zuschauereinnahmen zurückzuführen, bilanzierte Schneider, was vor allem auf das Gastspiel des TSV 1860 zurückzuführen sei. Erfreulich deshalb, dass die Münchner Löwen am 23. Juni erneut in die Savoyer Au kämen.

Die Zahl der Vereinsmitglieder ist konstant geblieben und liegt bei 643. Einige von ihnen wurden am Donnerstag für ihre langjährige Vereinstreue geehrt. Seit 60 Jahren Mitglied ist Alfred Kratzer, 50 Jahre dabei sind Reinhard Gmähle und Albert Müller, Dieter Krinke bringt es mittlerweile auf 20 Jahre.