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Es wurde das erwartete und erhoffte große Fußballfest. Das Gastspiel des TSV 1860 lockte 3000 Zuschauer in die Savoyer Au. Sie konnten zufrieden sein, denn die Löwen zeigten, dass sie eine starke Mannschaft haben. Mit 4:0 siegten die Münchner, waren das gesamte Spiel über überlegen und ließen dem wackeren SEF-Team keine Chance.

Aber das Ergebnis war für alle Beteiligten ohnehin nicht so wichtig. Löwen-Trainer Daniel Bierofka sah die Begegnung als weitere Trainingseinheit unter Wettspielcharakter an, SEF-Trainer Alex Plabst freute sich mit seinen Spielern über die Chance, gegen 1860 spielen zu dürfen. Die Löwenfans waren schier aus dem Häuschen. Etwa eine halbe Stunde lang umringten sie Bierofka, ließen ihn Autogramme schreiben und machten Fotos. „Das ist der Wahnsinn“, sagte er. „Gestern in Landshut waren es 2200 Zuschauer, heute 3000, die Unterstützung tut uns sehr gut, die brauchen wir auch um erfolgreich zu sein“.

Glücklich war auch SEF-Abteilungsleiter Georg Appel. Hoch zufrieden sei er, freute er sich. Der Aufwand sei zwar riesig gewesen, aber er habe sich gelohnt, „alles hat funktioniert“. Funktioniert hat am Vorabend auch der Einsatz der Feuerwehr, die den nach einem Kurzschluss in Brand geratenen Kühlwagen des Hofbrauhauses löschen musste.

Die Tribüne war bis auf den letzten Platz gefüllt, rund um die Bande standen die Zuschauer in mehreren Reihen, als die Mannschaften einliefen. Wie sich das bei großen Spielen gehört in Begleitung von gelb gewandeten Nachwuchsspielern des SEF. Die zahlreichen Ordner hatten alles in Griff, die Ballbuben funktionierten, zahlreiche Fotografen und Kameraleute hielten das Geschehen fest.

Nur schade, dass die Freisinger so schnell in Rückstand gerieten. Es war nämlich noch keine acht Minuten gespielt, da stand es bereits 0:1. Torhüter Stefan Wachenheim wollte eine Rückgabe nach vorne schlagen, zögerte zu lange und schoss Felix Bachschmid an. Der ließ sich nicht lange bitten und schob den Ball ins Tor. Auch in der Folge wirkten die Freisinger recht nervös, zeigten viel Respekt vor den Löwen und leisteten sich viele Abspielfehler. Bedingt war das auch durch das starke Pressing der Münchner, die dem SEF keinen Raum ließen. So kamen die Freisinger überhaupt nicht dazu, ihr gewohntes schnelles Spiel über die Flügel aufzuziehen. „Das ist eben eine starke Regionalligamannschaft“, sagte SEF Trainer Plabst. Andreas Hohlenburger schoss einmal aufs Löwentor, einmal flog eine Ecke gefährlich herein, das war’s dann auch schon. Die Löwen dagegen hatten deutlich bessere Chancen und in der 27. Minute fiel dann auch das 0:2. Die Freisinger brachten den Ball nicht aus der Gefahrenzone,  Daniel Wein erspähte eine Lücke und schoss sein. Nur drei Minute später fiel schon das 0:3. Timo Gebhart verwertete eine Hereingabe mit einem sehenswerten Seitfallzieher, der Ball ging an die Latte und der Nachschuss landete im Tor.

Nach der Pause brachte Bierofka zehn neue Feldspieler. Trotzdem nahmen die Münchner nun etwas das Tempo aus dem Spiel, hatten sie in den letzten Tagen doch viel trainiert und erst am Mittwoch noch in Landshut gespielt. „Wir haben zuletzt ein brutales Pensum absolviert“, sagte der Löwen-Trainer, vor allem die jungen Spieler spürten so etwas.

Gefährlich blieben die Münchner aber weiterhin und Wachenheim im Freisinger Tor hatte mehrfach Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Sebi Waas brach in der 70. Minute durch und wollte auf den mitgelaufenen Jimmy Joseph flanken. Wass wurde dabei jedoch gestört, bekam einen Schlag ab und musste anschließend verletzt ausgewechselt werden. Das 0:4 fiel in der 83. Minute. Ein Schuss der Löwen ging an den rechten Pfosten, den Abpraller schnappte sich Benjamin Kindsvater, schoss an den linken Pfosten und von da ging der Ball ins mittlerweile von Sebastian Minich gehütete Freisinger Tor.

„Landshut hat es gestern besser gemacht“, sagte SEF-Trainer Plabst nach dem Spiel. „Die sind sehr tief gestanden, wir wollten mehr Risiko gehen, waren aber viel zu nervös“. Das Spiel habe aber gezeigt, dass die Mannschaft willig ist und einen positiven Charakter hat“. Die Probleme im Positionsspiel seien jedoch einmal mehr deutlich geworden, „das müssen wir uns noch stark verbessern“. Bierofka bescheinigte dem SEF, „recht ordentlich“ gespielt und für eine Landesligamannschaft „hohe Qualität“ zu haben.

Für den SEF im Einsatz: Stefan Wachenheim (80. Sebastian Minich), Philipp Urban (46. Osaro Aiteniora), Ilker Yildiz, Vitus Kirchberger (62. Valon Zeka), Mesut Toprak, Jonas Mayr, Sebastian Mihajlovic, Pascal Preller (46. Sebastian Waas, 72. Felix Günzel), Moritz Sassmann (65. Martin Grötzsch), James Joseph, Andreas Hohlenburger (55. Nureddin El Sayed).

TSV 1860 München – 1. Halbezeit: Alexander Strobl, Eric Weeger, Jan Mauersberger, Felix Bachschmid, Timo Gebhart, Christian Köppel, Daniel Wein, Nicholas Helmbrecht, Nico Karger, Lino Tempelmann. 2. Halbzeit: Alexander Strobl, Nicolas Andermatt, Dennis Dressel, Benjamin Kindsvater, Kilian Jakob, Lukas Aigner, Lennert Siebdraht, Ugur Türk, Aaron Berzel, Martin Gambos, Mohamad Awata.