Selten sah man die Spieler des SE Freising so ausgelassen jubeln wie nach diesem 1:3-Auswärtssieg bei der SpVgg Landshut. Beim Tabellenführer gewinnt ja auch nicht alle Tage. Und es waren wunderbare Tore, „Balsam auf meine Seele“, wie Trainer Michael Schütz sagte.

Eigentlich war es auf dem Kunstrasenplatz eine recht ausgeglichene Begegnung mit Chancen auf beiden Seiten. Doch im Gegensatz zu den Landshutern nutzte der SEF seine Gelegenheiten in der 2. Halbzeit eiskalt aus. Mit ein bisschen Glück hätten die Freisinger schon in der 4. Minute in Führung gehen können. Mesut Toprak, der erst nach dem Aufwärmen grünes Licht für seinen Einsatz gegeben hatte, wurde steil geschickt, lief in den Strafraum und lupfte den Ball geschickt über den Torwart. Doch ein Landshuter Abwehrspieler konnte den Ball gerade noch von der Torlinie schlagen. Drei Minuten später hatten die Landshuter ihre Großchance, als ein Stürmer wenige Meter vor dem Tor frei zum Kopfball kam, doch an Torhüter Stefan Wachenheim scheiterte. Die Freisinger hatten in der Folge noch einige gute Gelegenheiten, meist durch Andreas Hohlenburger, durch den aufgerückten Verteidiger Osario Aiteniora und durch Burak Özdemir. In der 30. Minute brachte ein Landshuter das Kunststück fertig, frei vor dem Freisinger Tor vorbei zu schießen. Das hätte die Führung sein können. So ging es mit 0:0 in die Pause.

Nach dem Wechsel musste zunächst einmal Philipp Urban in höchster Not retten und in der 56. Minute verletzte sich Aiteniora. Für ihn kam Moritz Sassmann ins Spiel, ein Stürmer für einen Verteidiger. Und das zahlte sich postwendend aus. Noch in der gleichen Minute spielte Özdemir einen Freistoß zu Hohlenburger, der flankte flach und scharf von rechts in die Mitte und da stand Sassmann und erzielte mit seinem ersten Ballkontakt das 0:1. Doch die Freude währte nicht lange. In der 63. Minute flog ein hoher Ball in den Freisinger Strafraum. Torhüter Wachenheim und Michael Schmid waren sich nicht so recht einig, ein Landshuter spritzte dazwischen und schob ein. Doch der SEF ließ sich dadurch nicht schocken und spielte weiter nach vorne. Als die Freisinger einen Freistoß zugesprochen bekamen, ein paar Meter von der linken Strafraumgrenze entfernt, legte sich Özdemir den Ball zurecht und verwandelte ihn direkt. Etwa 25 Meter mag er unterwegs gewesen sein und schlug im rechten Kreuzeck unhaltbar ein. Aber es kam noch besser. Nach einem Konter zog Ilker Yildiz aus etwa 20 Metern in zentraler Position ab, der Torhüter konnte den Ball nur abklatschen und Jonas Mayr schoss neben dem Pfosten ins Tor. Die Landshuter warfen nun alles nach vorne, wechselten einen fast zwei Meter großer Angreifer ein und versuchten noch einmal das Unmögliche möglich zu machen. Doch ihre heraus gespielten Chancen waren nicht zwingend genug, die SEF-Abwehr stand sicher, den Rest erledigte Torhüter Wachenheim.

Freudestrahlend lobte Trainer Schütz nach dem Abpfiff von die geschlossene Mannschaftsleistung. „Wir sind sehr kompakt gestanden, das war der Schlüssel zum Erfolg“. Seine Elf habe derzeit einfach richtig Spaß Fußball zu spielen, sagte er, und das habe man das ganze Spiel über gemerkt.

Für den SEF im Einsatz: Stefan Wachenheim, Philipp Urban, Michael Schmid, Vitus Kirchberger, Osario Aiteniora (56. Moritz Sassmann), Ilker Yildiz, Jonas Mayr, Musa Kapar, Burak Özdemir, Mesut Toprak, Andreas Hohlenburger (90. Mehmet Cay).